Veranstaltungen
SynCom bietet diverse Veranstaltungen zur Co-Creation und für einen langfristigen Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, an. Unsere Formate – wie Syntheseworkshops und Stakeholderworkshops, sowie Konferenzsessions und Seminare zum Kompetenzaufbau (u.a. im politischen Umfeld) – vereinen Expertise aus Forschung und Praxis, um handlungsorientierte Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln.
Ein weiteres Augenmerk liegt auf unseren dialogischen Formaten im politischen Raum. Gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Politik organisieren wir parlamentarische Veranstaltungen zu aktuellen Themen, die nicht nur den direkten Wissenstransfer fördern, sondern auch die Entwicklung innovativer Lösungsansätze in einem partizipativen Prozess vorantreiben.
Ob durch Stakeholderworkshops, parlamentarische Veranstaltungen oder die Begleitung der General Assembly des Forschungsbereichs Erde und Umwelt – unser Ziel ist es, Wissen nicht nur verständlich zu vermitteln, sondern es gemeinsam mit Entscheidungsträger:innen weiterzuentwickeln, um einen nachhaltigen gesellschaftlichen Impact zu erzielen.
Anstehende Aktivitäten
© Frank Woelffing/Helmholtz SynCom
SynCom Flex Workshop: EU-Stakeholder-Perspektiven zur REACH-Revision
Am 10. April 2025 organisieren Forschende des SynCom-Projekts „Indikatoren für die EU-Chemikalienpolitik “ (ModHaz) den Workshop „EU-Stakeholder-Perspektiven zur REACH-Revision: (Wie) können chemische Verschmutzung, Wettbewerbsfähigkeit und neue methodische Ansätze (NAMs) in Einklang gebracht werden?“ in der EU-Kooperationsstelle der Wissenschaftsorganisationen in Brüssel.
Die SynCom-Flex-Veranstaltung wird praktische Vereinbarungen über regulatorische Anforderungen und die Bedürfnisse der Industrie in Bezug auf die für das vierte Quartal 2025 vorgeschlagene EU-REACH-Revision ermitteln. Die Ergebnisse des Workshops, an dem Stakeholder aus den Bereichen Zivilgesellschaft (NGOs), Gesetzgebung und Regulierung, Industrie und Handelsverbände sowie Vertreter:innen aus der Forschung teilnehmen, werden der Europäischen Kommission im Anschluss an den Workshop als politische Empfehlungen vorgelegt.
© Helmholtz/SynCom
European Geoscience Union General Assembly 2025 (27.04 – 02.05.2025)
SynCom wird an der General Assembly der European Geoscience Union 2025 in Wien teilnehmen und eine Session mit dem Titel „Strengthening Policy Through Science: Insights from the Interface” abhalten. Außerden veranstaltet SynCom ein Science-Policy Interface Splinter Meeting.
Vergangene Aktivitäten
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Der Workshop diente dazu, Grundlagen der politischen Kommunikation zu vermitteln und Kommunikationsansätze und Instrumente für den Science-Policy-Dialog zu beleuchten. Zudem profitierten die 30 Teilnehmenden aus mehr als 15 verschiedenen Organisationen von einem intensiven Erfahrungsaustausch.
Schlüsselaspekte und Herausforderungen im Dialog zwischen Wissenschaft und Politik
Workshopleiter Tome Sandevski (Goethe-Universität Frankfurt) gab einen breiten Einblick ins Thema Wissenschaftskommunikation mit Fokus auf den Austausch mit Politik und Verwaltung. Neben der Darstellung politischer Prozesse wurde über die Rolle wissenschaftlicher Expertise in politischen Entscheidungsprozessen reflektiert. Die Teilnehmenden erhielten zudem einen Überblick über diverse Science-Policy-Formate und Strukturen des Wissensaustauschs zwischen Forschung und Politik/Verwaltung. Helmholtz SynCom brachte einige Beispiele in Form von Fact Sheets und Policy Briefs für die Bündelung der Erdsystemforschung aus dem Helmholtz-Forschungsbereich Erde & Umwelt mit, die am zweiten Tag des Workshops im persönlichen Gespräch mit Vertreter:innen aus der Politik mit Blick auf vorangegangene Veranstaltungen als positive Beispiele für die anschauliche Darstellung evidenzbasierter Handlungsoptionen für die Umwelt- und Klimapolitik hervorgehoben wurden. In einer interaktiven Übung identifizierten die Forschenden Merkmale einer guten Science-Policy-Publikation. Demnach sollten solche Publikationen u. a. i) eine Zusammenfassung der Kernbotschaften enthalten, ii) möglichst prägnant sein, um dem Zeitmangel in der Politik Rechnung zu tragen, iii) Infografiken/visuelle Darstellungen integrieren und iv) die Hauptaussagen möglichst bereits in den Überschriften beinhalten.
Am zweiten Tag stand v. a. der Erfahrungsaustausch im Fokus. Die Forschenden erhielten von Dr. Torsten Fischer (Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Medien, Helmholtz-Zentrum Hereon) Einblicke in erfolgreiche Wissenschaftskommunikation, sowohl durch persönliche Erfahrungen als auch durch Beispiele aus dem Hereon mit seinen rund 1000 Beschäftigten.
In einer interaktiven Runde mit drei Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung – Tyark Reddig, (Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag), Dr. Manuela Krakau (Referentin BMUV) und Dr. Heike Kaupp (Referatsleiterin bei Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Berlin) – wurden Einblicke in ihre jeweiligen Aufgabenbereiche gegeben und die Rolle wissenschaftlicher Expertise beleuchtet. Gemeinsam wurde diskutiert, welche Ansätze des Dialogs zwischen Wissenschaft und Praxis und der Bereitstellung von Wissen für Entscheidungsträger:innen besonders gut funktionieren und wo es Optimierungsbedarf gibt. Der Austausch hat unter anderem gezeigt, dass es nicht darum geht, eine gewünschte „Ideallösung“ zu präsentieren, sondern verschiedene Handlungsoptionen und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen, die in einem Handlungsrahmen berücksichtigt werden können. Hilfreich ist zudem das Aufzeigen von „roten Linien“, also klaren Grenzen und unverzichtbare Bedingungen. Darüber hinaus wurde betont, dass Handlungsoptionen aus der Wissenschaft an Bedeutung gewinnen, wenn sie gemeinsam und einrichtungsübergreifend erarbeitet werden. Die Deutsche Allianz Meeresforschung wurde in diesem Zusammenhang von Gästen aus der Politik als positives Beispiel hervorgehoben. Sie stärke zudem den Austausch zwischen Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft indem sie unterschiedliche Stakeholder zusammenbringe. Durch ihre inter- und transdisziplinär gestalteten Formate (z. B. parlamentarische Abende) ermögliche sie es Forschenden, ihre Erkenntnisse gezielt in den politischen Prozess einzubringen und Entscheidungsträger:innen zu unterstützen.
Worauf es ankommt
Aus den inhaltlichen Inputs, dem persönlichen Erfahrungsaustausch sowie den Gesprächen mit den Vertreter:innen aus dem politischen Raum lassen sich folgende Kernpunkte für die Kommunikation im politischen Raum ableiten:
- Bedarfsgerechte Kommunikation: Wissenschaftliche Erkenntnisse sollten verständlich und lösungsorientiert kommuniziert werden (z. B. durch die Darstellung von Szenarien), um in politischen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden zu können. Gleichzeitig ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Platzierung wissenschaftlicher Ergebnisse zu wählen. Geeignete Gelegenheiten sind beispielsweise Koalitionsverhandlungen oder die Ausarbeitung von Gesetzentwürfen (sog. Referentenentwürfe), da wissenschaftliche Grundlagen in diesen entscheidenden Phasen am wirkungsvollsten eingebracht werden können.
- (Interaktions-) Formate: Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Forschende, um den Austausch zu fördern (z. B. parlamentarische Veranstaltungen, Policy Briefs und Fact Sheets, persönliche Ansprachen, Mitwirkung in Gremien). Die Auswahl sollte sich an der Zielsetzung und der Kommunikationsstrategie der Forschungseinrichtung orientieren, aber auch persönliche Stärken und Präferenzen berücksichtigen. Oft ergeben sich für Vertreter:innen von Politik und Verwaltung Kontakte zur Wissenschaft am Rande von Veranstaltungen wie parlamentarischen Abenden, wissenschaftlichen Konferenzen oder Stakeholder-Plattformen.
- Forschende als „Honest Broker“: Die Rolle der Wissenschaft besteht darin, wissenschaftliche Fakten und Wissen bereitzustellen – verständlich und praxisnah aufbereitet, wobei stets das jeweilige Zielpublikum berücksichtigt wird. Beim Dialog mit politischen Akteuren ist es entscheidend, gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu adressieren und diese in einem für die Praxis nutzbaren Kontext aufzubereiten. Das Bewusstsein für die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Wissenschaft und Politik – insbesondere in Bezug auf Zeitlogiken (langfristige Forschungsprozesse vs. die Notwendigkeit, häufig schnell und pragmatisch auf aktuelle Ereignisse oder gesellschaftliche Bedürfnisse zu reagieren), Prioritäten und Herangehensweisen – ist entscheidend, um realistische Erwartungen zu setzen und den Dialog zwischen Wissenschaft und Politik konstruktiv zu gestalten. Eine transparente Kommunikation über den Stand der Forschung, Unsicherheiten und mögliche Auswirkungen auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft stärkt das Vertrauen in die Qualität wissenschaftlicher Begleitung politischer Entscheidungsfindungen. Es ist wichtig, dieses Ziel ganz klar von wissenschaftspolitischen Zielen (z. B. Förderung bestimmter Forschungsbereiche) zu trennen.
Gerade in politisch herausfordernden Zeiten besteht die Gefahr, dass wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt instrumentalisiert oder verfälscht werden oder dass sie gar nicht erst in entscheidende Diskurse einfließen. Gleichzeitig erschweren Desinformation und bewusste Polarisierung die öffentliche Debatte und stellen Wissenschaftseinrichtungen insgesamt vor neue Herausforderungen. Um sowohl die Integrität wissenschaftlicher Erkenntnisse zu wahren als auch den öffentlichen Diskurs zu fördern, ist es entscheidend, einen konstruktiven Austausch zu ermöglichen.
Insgesamt gewannen die teilnehmenden Forschenden wertvolle Grundlagen für die Kommunikation auf politischer Ebene. Sie erhielten Werkzeuge zur allgemeinverständlichen Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse und wurden für die Anforderungen der Kommunikation mit politischen Akteuren sensibilisiert.
Konzeption und Organisation: Tome Sandevski (Goethe Universität Frankfurt), Paulina Conrad (DAM) und Dr. Katharina Sielemann (Helmholtz SynCom).
Impressionen vom „Wie kommunizieren im politischen Raum? – Workshop für Meeres- und Umwelt-Forschende zum Kompetenzaufbau für den Science-Policy-Dialog“. Oben: Am Science-Policy Workshop in Berlin nahmen 30 Forschende aus mehr als 15 verschiedenen Organisationen teil. Mitte: In einer praktischen Übung erarbeiteten die Teilnehmenden Eigenschaften guter Science-Policy Publikationen. Unten: Während des zweitägigen Workshops profitierten die Forschenden von einem intensiven Erfahrungsaustausch © DAM/Helmholtz SynCom
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Mehr als 20 Forscher:innen der Helmholtz Erde und Umwelt Zentren UFZ, FJZ, RIFS/GFZ, Hereon, AWI, und KIT, sowie vom HZDR und HZB nahmen am Workshop in Berlin teil und arbeiteten mit den Projektleiter:innen Nick Wierckx (FZJ), Paul Einhäupl (RIFS) und Anran Luo (UFZ) zusammen, um die wichtigsten Stakeholder zu identifizieren, die Projektziele zu diskutieren und den Arbeitsrahmen für SPHERE festzulegen. Die Auftaktveranstaltung war so konzipiert, dass eine Online-Beteiligung möglich war, zu der mehrere Helmholtz-Wissenschaftler:innen einen großen Beitrag leisteten.
Zu Beginn des Workshops legten die Projektinitiator:innen die Motivation für den Fokus des Projekts auf den Abbau von Kunststoffen am Ende des Lebenszyklus dar und stellten die Aktivitäten des Projekts vor. Während des Workshops ermöglichten Gruppendiskussionen den Projektteilnehmenden, ihre individuelle Forschung mit dem Kunststoffmanagementzyklus in Relation zu setzen.
Am Nachmittag wurden die drei Hauptschwerpunkte von SPHERE – i) Wissenschaftliche Synthese, ii) Politikbereiche und iii) Stakeholder – vertieft. In einem World-Café-Format analysierten Helmholtz-Forschende die Prioritäten für die Kunststoffforschung, das Kunststoffmanagement und die damit verbundenen politischen Richtlinien und identifizierten die wichtigsten Stakeholder aus Wissenschaft, Industrie und Politik, um sie in das SPHERE-Projekt einzubeziehen.
Der Workshop endete mit einer Diskussion der wichtigsten Erkenntnisse aus den vorangegangenen Diskussionen. Die Teilnehmenden bekundeten ihr Interesse an der Mitarbeit an verschiedenen spezifischeren Themen, darunter der Abbau und die Verwitterung von Kunststoffen, Meerespolitik, standardisierte Vorschriften für das Mikroplastikmanagement, die Einsatzfähigkeit von Technologien und die Interaktion zwischen den Stakeholdern.
Der Kick-off endete mit einem enthusiastischen Fazit aller Teilnehmenden und einem Commitment im Projekt mitzuwirken. Die Projektleiter:innen und das SynCom-Team erwarten eine stetige Weiterentwicklung des Projekts SPHERE in den kommenden Monaten und freuen sich auf den nächsten Workshop um weitere dynamische wissenschaftlich-politische Syntheseaktivitäten voranzubringen.
Eindrücke vom Kick-off Workshop des SynCom Projekts SPHERE in Berlin. © Helmholtz/SynCom
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Veranstalter des World Cafés waren Paulina Conrad von der Deutschen Allianz Meeresforschung, Meike Lohkamp, Science-Policy-Fellow am Research Institute für Sustainability RIFS, Hai Ha Tran von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Katharina Sielemann und Marie Heidenreich von Helmholtz SynCom (s. untenstehende Liste für teilnehmende Institutionen).
Impuls: Von Evidenz zu Entscheidung
Marie Heidenreichs Impuls machte deutlich, dass Wissenschaft und Politik trotz ihrer unterschiedlichen Arbeitslogiken aufeinander angewiesen sind, um komplexe globale Herausforderungen wie die Klimakrise anzugehen und eine wirksame Umweltpolitik umzusetzen. Viele der bestehenden Systeme für wissenschaftsbasierte Politikberatung sind jedoch lückenhaft oder werden nicht ausreichend systematisch genutzt. Heidenreichs Beobachtungen aus parlamentarischen Formaten nach folgen die Systeme Politik und Wissenschaft unterschiedlichen Logiken: Politiker:innen wünschen sich häufig und insbesondere während akuten Krisen klare, kurzfristig umsetzbare Handlungsempfehlungen, während Forschende eher verschiedene Handlungsoptionen skizzieren, Unsicherheiten transparent machen und sich ihrer wissenschaftlichen Grenzen bewusst bleiben.
Der enge Austausch zwischen Politik und Wissenschaft kann dabei helfen, frühzeitig den konkreten Informationsbedarf der Politik zu klären, transdisziplinär organisierte Forschungsteams zu bilden, wissenschaftliche Erkenntnisse in klare, zielgruppenorientierte Kernbotschaften zu überführen und zielgerichtete Dialogveranstaltungen anzubieten. Die Zusammenarbeit mehrerer Forschungseinrichtungen stärkt die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit und erleichtert den Transfer von Forschungsergebnissen in konkrete politische Entscheidungen erleichtern.
Wird dieses Zusammenspiel gut umgesetzt, kann Wissenschaft nicht nur politisch relevante Optionen aufzeigen, sondern auch evidenzbasierte Impulse für langfristige Umwelt- und Klimaschutzstrategien liefern. So entsteht ein kontinuierlicher, vertrauensvoller Austausch, in dem beide Seiten die nötigen Informationen erhalten, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Die Teilnehmenden diskutierten die vorgegebenen Fragen rund um Science-Policy-Dialoge an vier Thementischen. Nach jeweils rund zwölf Minuten Gesprächszeit wechselten die Teilnehmenden zum nächsten Tisch; am Ende wurden alle Ergebnisse zusammengefasst.
Thementisch A: Welche Science-Policy-Formate können die politische Debatte wirksam unterstützen und ergänzen?
Host: Meike Lohkamp, RIFS
Die Diskussionsteilnehmenden erörterten eine Vielzahl an Formaten, mit denen die Wissenschaft ihre Expertise in politische Prozesse einbringen kann. Zu den erwähnten Formaten gehörten Anhörungen im Parlament, parlamentarische Frühstücke und Abende im Bundestag und in Landtagen, Runde Tische, 1:1-Gespräche, Besuche von Forschungseinrichtungen und entsprechende Führungen für Abgeordnete, Konferenzen mit integrierten Politik-Sessions sowie Policy Briefs und One Pager. Ergänzend wurden Veranstaltungen speziell für Büroleiter:innen und Mitarbeitende, Newsletter für politische Akteur:innen und kooperative Ansätze zwischen Stadtverwaltungen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft (etwa bei Festivals) genannt.
Die Teilnehmenden betonten, dass Ziele und Zielgruppen über die Auswahl des passenden Formats entscheiden. Persönlichere Treffen wie 1:1-Gespräche und Runde Tische eignen sich für einen vertieften Fachaustausch, während größere Veranstaltungen oft mehr Personen erreichen und Netzwerkbildung fördern. Ebenfalls hervorgehoben wurde die Bedeutung einer Nachbereitung, damit Kontakte weiter gepflegt werden und die Diskussion nicht nach einer einmaligen Veranstaltung verpufft.
Anlässlich der Session veröffentlichte Meike Lohkamp den neuen Leitfaden „Parlamentarische Veranstaltungen – Ein Leitfaden für Wissenschaftsorganisationen und Kommunikator:innen“, den sie als Science-Policy-Fellow des Research Institute for Sustainability RIFS verfasst hat:
https://publications.rifs-potsdam.de/rest/items/item_6003769_2/component/file_6003856/content
Der Leitfaden liefert praxisnahe Hinweise zu Formatauswahl, rechtlichen Rahmenbedingungen, Einladungsmanagement und Evaluationsmethoden. Mehrere Teilnehmende lobten insbesondere die strukturierten Tipps zu Schirmherrschaften, terminlichen Abstimmungen und Feedback-Mechanismen.
Thementisch B: Wie wird die wissenschaftliche Qualität des Science-Policy-Dialogs sichergestellt und wie können wir Wissenschaftler:innen auf den Dialog mit der Politik vorbereiten?
Host: Paulina Conrad, DAM
An diesem Thementisch stand im Fokus, dass Wissenschaftler:innen häufig unterschiedliche Erwartungen erfüllen müssen, wenn sie sich in den politischen Diskurs einbringen. Mehrere Teilnehmende betonten, dass es nicht nur „die Politik“ gibt, sondern dass politische Akteur:innen auf diversen Ebenen – von lokaler bis internationaler Politik – unterschiedlich agieren. Zu berücksichtigen ist auch, dass Ministerien und Verwaltungen von Hierarchien und Zuständigkeiten geprägt sind und Funktionen teils parteipolitisch beeinflusst sein können, während z.B. die Referentenebene eine wichtige Plattform für den fachlichen Austausch bieten kann. Genau hier setzt zielgruppengerechte Kommunikation an: Forschende sollten Rollen, Motivationen und Entscheidungsprozesse ihrer Adressat:innen kennen, um komplexe Inhalte prägnant zu vermitteln.
Die Darstellung von Handlungsoptionen stellte sich als Spannungsfeld heraus: Einerseits wünschen sich viele Abgeordnete konkrete, umsetzungsorientierte Optionen, andererseits legen Forschende Wert darauf, Unsicherheiten transparent zu machen und nicht voreilig Empfehlungen auszusprechen. In Workshops für Early Career Researchers, Kommunikationstrainings und mithilfe professioneller Vermittler:innen (Science-Policy-Broker) könnten Forschende lernen, diesen Balanceakt zu meistern.
Ein weiterer Punkt war die Reflexion der eigenen Rolle: Transparenz, wann man als Wissenschaftler:in spricht und wann als Privatperson, schafft Glaubwürdigkeit. Abschließend herrschte Einigkeit, dass ein rekursiver Transfer entstehen kann, wenn neue Impulse und Bedarfe aus der Politik zurück in die Forschung fließen und die wissenschaftliche Agenda mitprägen.
Thementisch C: Wie können wir die Wirksamkeit von Science-Policy-Dialogen evaluieren?
Host: Katharina Sielemann, Helmholtz SynCom
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Evaluation frühzeitig in die Planung solcher Dialoge integriert werden sollte. Dabei gilt es, realistische Ziele zu definieren: Wissenschaftliche Interventionen münden eher in Agenda Setting oder Abwägung als in eine unmittelbare Gesetzesänderung. Nicht antizipierte Wirkungen – wie spontane Folgeaktivitäten oder zusätzliche Fachgespräche – sind ebenso relevant wie die Resonanz vor Ort und die Stimmung während der Veranstaltung.
Darüber hinaus sprachen die Teilnehmenden über mögliche Methoden, die von qualitativen Nachbefragungen und systematischer Beobachtung (z. B. Erwähnung in Ausschussdebatten) bis hin zu quantitativen Indikatoren wie Teilnehmerzahlen oder Social-Media-Reichweiten reichen. Als Herausforderungsfaktor wurde mehrfach Vertraulichkeit genannt: Vor allem in bilateralen Gesprächen ist der Einfluss auf politische Positionen kaum öffentlich sichtbar. Trotz dieser Hürden kann ein gutes Evaluationsdesign wertvolle Rückschlüsse auf die Wirksamkeit und mögliche Verbesserungspotenziale liefern.
Thementisch D: Wie erreichen wir politische Akteur:innen (z. B. Ministerien vs. MdBs)?
Host: Hai Ha Tran, DFG
Die Teilnehmenden beobachteten, dass unterschiedliche Institutionen und Ebenen (Ministerien, Landtage, Bundestag, kommunale Behörden) unterschiedliche Herangehensweisen erfordern. Ministerien befassen sich häufig langfristig mit fachlichen Themen und schätzen detailtiefe Informationen. Abgeordnete brauchen hingegen oft rasch verwertbare Inputs und kurze, prägnante Kernbotschaften. Wahlkreisspezifische Ansätze oder Kooperationen vor Ort können den Zugang zusätzlich erleichtern.
Das Thema Netzwerkaufbau wurde als Schlüsselfaktor für einen erfolgreichen Dialog hervorgehoben: Bereits bestehende Kontakte, zum Beispiel über Fellows, Gremienmitgliedschaften oder Schirmherrschaften, tragen wesentlich dazu bei, dass Einladungen überhaupt wahrgenommen werden. Zugleich sahen die Diskutierenden Veranstaltungen in der Nähe von Parlamentsstandorten und in terminlich günstigen Zeitfenstern als Förderfaktoren für eine höhere Teilnahmequote.
Als Teil einer Public-Affairs- und Science-Policy-Strategie bewerteten die Teilnehmenden die Profilbildung von Forschenden als öffentlich wahrnehmbare Persönlichkeiten als besonders lohnend. Über Social-Media-Kanäle wie LinkedIn können beispielsweise Präsident:innen wissenschaftlicher Organisationen direkt zu Gesetzesinitiativen Stellung nehmen und mit Politiker:innen in Austausch treten. So lassen sich wissenschaftsbasierte Argumente ungefiltert in die Entscheidungsprozesse einspeisen und das Interesse an fachlicher Expertise gezielt steigern.
Fazit und Ausblick
In der Abschlussrunde zeigten sich die Teilnehmenden beeindruckt vom intensiven fachlichen Austausch, der in nur 90 Minuten stattfand. Dabei wurde deutlich, dass zielgruppenspezifische Formate, sorgfältige Vorbereitung sowie konsequentes Follow-up entscheidend für den Erfolg von Science-Policy-Dialogen sind. Ein wiederkehrendes Stichwort war der Wunsch nach dauerhaftem Austausch unter Wissenschaftsmanager:innen, die den Science-Policy-Dialog in Deutschland vorantreiben – etwa in einem Netzwerk oder Forum, in dem Erfahrungen geteilt, neue Ideen erprobt und gemeinsame Strategien entwickelt werden könnten.
Die Session endete mit einem gemeinsamen Resümee: Wissenschaft kann politische Prozesse durch fundierte Expertise bereichern, vorausgesetzt, Politik und Wissenschaft tauschen sich frühzeitig und dauerhaft aus, die Formate sind gut durchdacht und es findet eine aktive Nachbereitung einzelner Veranstaltungen statt. Auf diese Weise kann ein effektiver Dialog zwischen Wissenschaft und Politik gelingen – ganz im Sinne des Forum-Oberthemas „Wissenschaftskommunikation für eine starke Demokratie und offene Gesellschaft“.
Vertretene Institutionen
- acatech/Energiesysteme der Zukunft (ESYS)
- Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
- Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
- ConflictA, Universität Bielefeld
- Deutsches Primatenzentrum (DPZ)
- DLR Projektträger
- DLR-PT Kompetenzzentrum Wissenschaftskommunikation
- DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH
- Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt am SOCIUM
- Forscherstation gGmbH
- GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
- Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.
- Hanse-Wissenschaftskolleg - Institute for Advanced Study (HWK)
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Helmholtz Klima
- Hochschule Mittweida
- iDiv – Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung
- Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH)
- Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU)
- Klaus Tschira Stiftung gGmbH
- Leibniz-Gemeinschaft
- Leopoldina
- Max-Planck-Gesellschaft
- Museum für Naturkunde Berlin
- Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) gGmbH
- ProLOEWE
- RIFS Potsdam - Research Institute for Sustainability
- RHET AI Center, Universität Tübingen
- Rhein-Main-Universitäten
- sDiv – das Synthesezentrum am iDiv
- Stifterverband
- SynCom Helmholtz Erde und Umwelt
- Technische Universität Dresden
- Universität Duisburg-Essen
- Universität Kassel
- Universität Konstanz, EXC The Politics of Inequality
- Universität Münster
- VolkswagenStiftung
- Weizenbaum-Institut
- Wissenschaft im Dialog gGmbH
- Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
- WissensWorte
- Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM)
- Zeitverlag
©Winkler/Heidenreich/Sielemann
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Trotz des politischen Bruchs der Regierungskoalition am Tag zuvor entschied man sich bewusst, die Veranstaltung nicht abzusagen. Schirmherr Harald Ebner und Veranstalterin Helmholtz SynCom waren sich einig: Gerade in Krisenzeiten müssen wir im Gespräch bleiben und weiter an Lösungen und Innovationen für den Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie arbeiten. Diese Entscheidung wurde durch die engagierte Diskussion zwischen Abgeordneten und Mitarbeitenden aus dem Bundestag, Wissenschaftler:innen, Behördenvertreter:innen, Industrievertreter:innen und NGOs bestätigt.
Nach der Begrüßung durch den Schirmherrn, startete der Abend mit drei Vorträgen der Helmholtz Forschenden Dr. Pia-Johanna Schweizer, Prof. Dr. Beate Escher und Prof. Dr. Sina Leipold. Als gemeinsame zentrale Botschaft des Abends gilt, dass die derzeitigen Chemikalienbewertungsverfahren nicht in der Lage seien, mit der ansteigenden Dynamik und Komplexität neuer Substanzen Schritt zu halten. Neue methodische Ansätze, sogenannte New Approach Methodologies (NAMs) bzw. in vitroAssays, wurden als Schlüssel genannt, um gefährliche Chemikalien schneller und effizienter zu identifizieren.
Die Vortragsreihe des Abends eröffnete Dr. Pia-Johanna Schweizer vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit - Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) mit einer Einführung in die Problematik von Umweltchemikalien. Zudem stellte sie die Ergebnisse des ModHaz-Projekts vor und erläuterte, wie in einem ko-kreativen Prozess Interessen von Industrie, NGOs, Wissenschaft und Behörden zusammengebracht wurden, um praktikable Lösungen für die Chemikalienbewertung herauszuarbeiten. Schweizer betonte, dass insbesondere der Dialog zwischen den verschiedenen Akteursgruppen dazu beitrage, Hemmnisse in der Chemikalienregulierung zu überwinden und den Weg für innovative Ansätze wie NAMs zu ebnen.
Anschließend stellte Prof. Dr. Beate Escher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die Notwendigkeit moderner, effizienter Bewertungsmethoden für Chemikalien angesichts der steigenden Komplexität und Menge an Substanzen heraus. Sie zeigte auf, wie ein breiterer Einsatz neuer methodischer Ansätze (NAMs), Tierversuche durch schnellere und ressourcenschonendere Alternativen ersetzen könnten, um damit eine wichtige Lücke in der bestehenden Chemikalienregulierung zu schließen. Einen besonderen Schwerpunkt setzte sie auf die Konzepte der „kumulativen Toxizitätsäquivalente“ (CTE) und „persistenten Toxizitätsäquivalente“ (PTE). Die Kombination dieser beiden Konzepte ermöglicht die Bewertung von chemischen Persistenz- und Toxizitätsmerkmalen und ist auf Einzelstoffe, Gemische und schwer analysierbare Stoffe anwendbar. Escher zeigte, wie NAMs helfen können, „bedauernswerte Substitutionen“ zu vermeiden, bei denen eine schädliche Substanz durch eine andere potenziell gefährliche ersetzt wird. Besonders anschaulich illustrierte sie dies am Beispiel der Bewertung von PFAS und Bisphenol-A Alternativen. Sie wies darauf hin, dass die regulatorische Akzeptanz von NAMs oft durch begrenzte Ressourcen und konservative Strukturen in Behörden verzögert wird. Ein Punkt, der von den Teilnehmenden in der späteren Diskussion aufgegriffen wurde.
Prof. Dr. Sina Leipold vom UFZ diskutierte, wie Deutschland eine führende Rolle in der europäischen Chemikalienregulierung übernehmen und NAMs etablieren könnte. Dazu betonte sie die bedeutende wirtschaftliche und politische Position des deutschen Chemie-Sektors in Europa. Deutschland könnte sich verstärkt in Expertengruppen auf EU-Ebene (beispielsweise CARACAL) einbringen, um die REACH-Verordnung zu modernisieren und NAMs verbindlich zu integrieren. Würden mehr NAMs schneller in die REACH-Verordnung eingebracht, könnte dies zur Verringerung der Risiken durch gefährliche Chemikalien und insbesondere deren Mischungseffekten beitragen. Sie sprach darüber hinaus über die Chancen und Risiken zweier strategischer Ansätze, die sich im Rahmen der Stakeholder-Workshops des Projekts herausgestellt haben. Durch „Chemical Simplification“, also die Verringerung der Anzahl und Vielfalt von in Produkten verwendeten Stoffen, können Schadstoffe reduziert werden. Am anderen Ende des Spektrums steht die gezielte Förderung des Erhalts und Ausbaus vielfältiger chemischer Verbindungen, um die deutsche und europäische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, sowie eine materielle Grundlage für nachhaltige Technologieinnovationen zu schaffen. Besonders hervorzuheben sind die Notwendigkeit, Mischungswirkungen in der Regulierung stärker zu berücksichtigen und dass die Wissenschaft bereits Erkenntnisse und Methoden für eine sicherere Chemikalienregulierung bereitstellen kann.
In der anschließenden Diskussion wurden zentrale Aspekte vertieft:
- Wirkungsweise von NAMs: Wie untersucht man die spezifischen Wirkungsmechanismen? Welche Unterschiede ergeben sich zwischen verschiedenen Stoffen?
- Ansatzpunkte der Einführung von NAMs: Wo positionieren sich NAMs im Verhältnis zu Classification, Labeling and Packaging? Sollen neue Labels und Grenzwerte eingeführt werden oder sollen NAMs als Vortests zur Bestimmung des weiteren Ablaufs der Bewertung genutzt werden?
- Validierung von NAMs/Regulatorische Trägheit: Welche Schritte sind notwendig, um NAMs schneller regulatorisch anerkennen zu lassen?
- Umsetzung in der Industrie: Wie können Unternehmen dabei unterstützt werden, NAMs in ihre Prozesse zu integrieren, ohne Wettbewerbsnachteile zu riskieren?
Die Evaluation der Veranstaltung zeigte, dass die Teilnehmenden den Abend insgesamt als bereichernd empfanden. Besonders hervorgehoben wurden die interessanten Inputs der Wissenschaftlerinnen, die Diskussion, sowie die Beteiligung von Wissenschaft, Industrie, Behörden und Politik. Gleichzeitig gab es Anregungen zur Konkretisierung der Forderungen – auch zugeschnitten auf Entscheidungsträger:innen auf EU-Ebene.
Der Abend endete mit informellen Gesprächen, die den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Industrie weiter vertieften. Die Veranstaltung verdeutlichte eindrucksvoll, dass der Dialog über disziplinäre und institutionelle Grenzen hinweg essenziell ist, um drängende Herausforderungen wie die Chemikalienregulierung nachhaltig zu bewältigen.
Impressionen vom parlamentarischen Abend „Mehr Stoffe schneller testen – Potenziale für eine bessere Chemikalienregulierung“. Oben links: Gruppenfoto der Gäste. Oben rechts: Schirmherr Harald Ebner, MdB, begrüßt die Gäste. Mitte links: Diskussion zwischen Michael Reisner, Dr. Pia-Johanna Schweizer, Vanessa Srebny und Harald Ebner, MdB (v.l.). Mitte rechts: Prof. Dr. Beate Escher zeigt während ihres Vortrages eine Mikrotiterplatte. In deren Kompartimenten werden Zellen Chemikalien ausgesetzt, um die Toxizität der zugeführten Stoffe zu evaluieren. Unten links: Prof. Dr. Sina Leipold setzt in ihrem Vortrag einen Kompass als Metapher ein, um zu zeigen, wie New Approach Methodologies (NAMs) wegweisend für eine sicherere Chemikailenpolitk sein könnten. Unten rechts: Mit großem Interesse begutachten die Anwesenden die Mikrotiterplatte von Prof. Escher. © Frank Woelffing/Helmholtz SynCom
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Lisa Badum, Obfrau von Bündnis 90/Die Grünen für den Ausschuss für Klimaschutz und Energie sowie Vorsitzende des Unterausschusses für Internationale Klima- und Energiepolitik, eröffnete das Frühstück und wies darauf hin, dass die Reduktion von Methanemissionen für den Bundestag derzeit ein sehr relevantes Thema ist. Sie betonte die Bedeutung von Methan als starkes Treibhausgas, das einen wichtigen Hebel im Klimaschutz darstellt.
Leopoldina-Vizepräsident Prof. Robert Schlögl und Helmholtz-Vizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Buiter begrüßten anschließend die Gäste. Prof. Buiter stellte heraus: „Präzise Satellitenmessungen zeigen erstmals das vollständige Ausmaß der Methanemissionen in Deutschland – und wie dringend wir handeln müssen. Angesichts der hohen kurzfristigen Klimawirkung von Methan ist es von größter Bedeutung, dass wir die EU-Methanverordnung national konsequent umsetzen und Emissionen in Energie- und Landwirtschaft sofort reduzieren“.
Prof. Dr. Robert Schlögl unterstrich die Notwendigkeit, technische Emissionen in der Energieproduktion zu minimieren: „Methan ist ein potentes Treibhausgas, das allerdings in absehbarer Zeit als Erdgas für die Energiegewinnung relevant bleibt. Umso wichtiger ist es, technisch bedingte Methanemissionen bei der Produktion und im Transport zu vermeiden“.
Im Rahmen der Veranstaltung gaben führende Wissenschaftler spannende Einblicke in die aktuelle Forschung und diskutierten notwendige politische Maßnahmen. Prof. Dr. Susanne Liebner vom Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ bot einen Überblick über die Methankonzentration in der Atmosphäre und wies auf den aktuell rapiden Anstieg hin. Sie betonte die Bedeutung von Mooren und auftauendem Permafrost als bedeutende Quellen biogener Methanemissionen: „Mit dem Global Methane Pledge ist auch Deutschland die Verpflichtung eingegangen, seine Methanemissionen bis 2030 im Vergleich zu 2020 um 30 % zu senken. In Anbetracht neuer Studien müssen wir das Vertrauen in schon Erreichtes wiederherstellen und das Reporting von Methanemissionen insgesamt verbessern".
PD Dr. Ralf Sussmann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) fokussierte sich in seinem Vortrag auf den Energiesektor und hob die Rolle neuer Technologien bei der Erkennung und Reduktion von Emissionen hervor: „Neben der Reduktion des Verbrauchs fossiler Energien ist unser stärkster Hebel zur Emissionsminderung die Beseitigung großer Quellen, die durch neue Satellitentechniken detektiert werden können".
Prof. Dr. Markus Reichstein vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie stellte klar, dass die Landwirtschaft als größter Methanemittent in Deutschland besondere Aufmerksamkeit erfordert: „Bei der Regulierung von Methanemissionen ist die Landwirtschaft in den Fokus zu rücken. Sie ist bundesweit der stärkste Emittent, und diese Methanemissionen haben in den letzten Jahren kaum abgenommen".
In der anschließenden Diskussion mit Bundestagsabgeordneten wurden insbesondere folgende Themen vertieft:
- Transformation der Landwirtschaft hin zu tierfreier Ernährung: Eine Umstellung auf pflanzenbasierte Ernährungsweisen bietet Co-Benefits wie geringere Treibhausgasemissionen, eine effizientere Ressourcennutzung, positiver Effekt auf Biodiversität, Verbesserungen der Gesundheit sowie des Tierwohls.
- Vorkettenemissionen: Importiertes LNG-Frackinggas verursacht signifikant höhere Methanemissionen als konventionelles Pipeline-Gas, was eine gezielte Auswahl emissionsarmer Zulieferer nötig macht.
- Regulierung und Anreize zur Emissionsminderung: Es wurde diskutiert, inwiefern zusätzlich zu bestehenden Anreizen auch stärkere Regulierungen und Verbote notwendig sind, um die notwendigen Verhaltensänderungen und Emissionsreduktionen zu erreichen. Wissenschaftliche Empfehlungen könnten dabei als Grundlage für eine zielgerichtete Politik dienen.
- Zukünftige Herausforderungen: Leckagen aus Wasserstoffnetzen: Bei der Umstellung auf Wasserstoff als Energieträger könnten Leckagen ein Problem werden, das proaktiv adressiert werden muss.
In der abschließenden Evaluation (siehe beigefügtes Diagramm) lobten die Teilnehmenden besonders die „übersichtlich zusammengestellten Fakten“ und den „Hinweis auf die kurzfristigen Erfolgsmöglichkeiten“. Zudem wurde positiv hervorgehoben, dass die Vorträge „kurz, klar, verständlich“ und mit „konkreten Lösungsmöglichkeiten“ gestaltet waren.
Neben den engagierten Beiträgen der Schirmherrin Lisa Badum brachten sich auch weitere Bundestagsabgeordnete verschiedener Fraktionen aktiv in die Diskussion ein. Die Veranstaltung verdeutlichte, dass zur Erreichung der Klimaziele eine schnelle, entschlossene und wissenschaftlich fundierte Umsetzung der EU-Methanverordnung sowie nationaler Maßnahmen erforderlich ist. Das Frühstück zeigte eindrucksvoll, wie Wissenschaft und Politik gemeinsam den Weg für effektiven Klimaschutz bereiten können.
Impressionen vom Parlamentarischen Frühstück „Die Klimaauswirkungen von Methan - eine unterschätzte Gefahr“. 1. Reihe (oben links): Lisa Badum, MdB, eröffnet das Parlamentarische Frühstück; 1. Reihe rechts: Alle Teilnehmenden aus Wissenschaft und Politik versammeln sich in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft; 2. Reihe links: Helmholtz-Vizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Buiter und Leopoldina-Vizepräsident Prof. Robert Schlögl diskutieren in der Kaffeepause; 2. Reihe rechts: Prof. Dr. Susanne Liebner vom Helmholtz-Zentrum Potsdam - GFZ setzt sich für eine Verbesserung der Berichterstattung über Methanemissionen ein; 3. Reihe links: PD Dr. Ralf Sussmann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bekräftigt die Notwendigkeit von Technologien zur Unterstützung der Emissionserfassung; 3.Reihe rechts: Prof. Dr. Markus Reichstein vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie unterstreicht die Position der Landwirtschaft als größter Methanemittent in Deutschland; 4: Diagramm zur Auswertung der Wahrnehmung des Parlamentarischen Frühstücks durch die Teilnehmenden. © Anna Kolata, (Diagramm) Helmholtz/SynCom
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Während des ersten Teils der Veranstaltung wurde unser CDR Expertise Mapping – eine Webseite (verfügbar unter hereon.de/cdr-expertise), auf der eine breite Palette von Projekten zu verschiedenen Aspekten von CDR zusammengestellt wurde, vorgestellt. Zahlreiche Organisationen sind an den über 50 bereitgestellten Projekten beteiligt. Dieses Netzwerk, das Wissenschaft visueller und zugänglicher macht, unterstützt CDR-Forschende bei der Identifizierung von Projekten, die für ihr Fachgebiet relevant sind. Das CDR-Expertise-Mapping hilft Wissenschaftler:innen aber nicht nur dabei, geeignete Kooperationspartner zu finden, sondern schafft auch eine Grundlage für einen tieferen Dialog zwischen Wissenschaft und Industrie sowie für mögliche zukünftige Kooperationen.
Für das im Anschluss stattfindende Networking Dinner konnten wir herausragende Expert:innen gewinnen, um mit eingeladenen Stakeholdern relevante Fragen zum Thema CDR zu diskutieren:
- Wie wird CDR in der deutschen Gesellschaft wahrgenommen?; Experte: Dr. Rodrigo Valencia (GERICS/Hereon)
- Wie kann die Politik zu einer verantwortungsvollen und effektiven Anwendung von Methoden zur Kohlendioxid-Entfernung beitragen? Und wie kann der Hochlauf der Technologien angesichts der benötigten Mengen zeitnah gelingen?; Expertin: Dr. Miranda Boettcher (SWP)
- Warum brauchen wir Monitoring, Reporting und Verification (MRV) und was könnten mögliche Strategien zur Implementierung von MRV-Systemen sein? Expert:innen: Dr. Allanah Paul (Bellona), Dr. Klas Ove Möller (Hereon)
- Was sollte in der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft verbessert werden und wie können wir Start-ups mit größeren Akteuren/Unternehmen zur Technologieentwicklung vernetzen? Expertinnen: Carla Glassl (Ucaneo), Dr. Dhana Wolf (DACStorE)
- Wie ist unser aktueller Forschungsstand zu CDR-Methoden? Expert:innen: Prof. Dr. Daniela Thrän (UFZ), Lukas Fehr (LMU München, CDRterra), Dr. Michael Sswat (CDRmare/GEOMAR)
Dieses „Dialog- und Dinner“-Format bot eine einzigartige Gelegenheit, mit Expert:innen auf diesem Gebiet ins Gespräch zu kommen und wichtige Themen zu erörtern, die unsere Zukunft beeinflussen werden.
Impressionen vom „Helmholtz SynCom Networking Dinner zu Kohlendioxidentfernung: Wissenschaft trifft Stakeholder“. Oben links: Begrüßung und Vorstellung des CDR-Expertise-Mappings.; Oben rechts: Alle Teilnehmende des Networking Dinner im Garten des Magnus-Hauses in Berlin.; Mitte links: Diskussionen zu aktuell diskutierten Themen im Zusammenhang mit CDR.; Mitte rechts: Zwei Expert:innen, Dr. Michael Sswat (links) und Prof. Dr. Daniela Thrän (rechts), bereiten Informationsmaterialien zum aktuellen Stand der CDR-Forschung vor.; Unten links: Das „Dialog und Dinner“-Format ermöglichte es den Stakeholdern, aufschlussreiche Diskussionen zu führen.; Unten rechts: Das CDR Expertise Mapping (https://hereon.de/cdr-expertise) macht Wissenschaft visueller und zugänglicher. © Helmholtz/SynCom
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Darüber hinaus diskutierten wir über die Zukunft des Projektkonsortiums und des kollaborativen Netzwerks von Wissenschaftler:innen, die im Verlauf des vergangenen Jahres am SynCom-Projekt beteiligt waren.
Am Abend des ersten Workshop-Tages stellten wir das CDR-Expertise-Mapping (verfügbar unter https://hereon.de/cdr-expertise) vor, welches von Dr. Rodrigo Valencia (GERICS/Hereon) und Dr. Katharina Sielemann (Helmholtz SynCom) koordiniert wurde. Gemeinsam mit eingeladenen Stakeholdern aus Industrie, Politik und anderen Forschungsorganisationen haben wir in unserem „Dialogue and Dinner“-Format fünf relevante Fragen rund um das Thema CDR diskutiert.
Nach dem Mittagessen des zweiten Tages besuchten wir NeoCarbon und sprachen mit Mitbegründer und CTO Silvain Toromanoff, um mehr über ihre Direct Air Capture-Technologie zu erfahren.
Eindrücke vom abschließenden SynCom CDR-Projektworkshop in Berlin. Oben links: Spannende Präsentation von Dr. Allanah Paul und Fabian Liss, die die Initiativen der wissenschaftsbasierten Non-Profit-Organisation Bellona darstellten.; Oben rechts: Networking unter den teilnehmenden Wissenschaftler:innen im Garten des Magnus-Hauses.; Unten links: Diskussionen über die Zukunft des Projektkonsortiums.; Unten rechts: Ausflug zu NeoCarbon, um mehr über deren Direct Air Capture-Technologie von Mitbegründer und CTO Silvain Toromanoff zu erfahren. © Helmholtz/SynCom
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Moderatorin Marie Heidenreich, Leiterin des SynCom-Büros im Helmholtz-Forschungsbereich Erde & Umwelt, eröffnete das Frühstück um 07:30 Uhr im Bedienrestaurant des Jakob-Kaiser-Hauses im Deutschen Bundestag. Neben der massiven Reduktion von CO2-Emissionen seien negative Emissionen notwendig, um das deutsche Klimaziel der Klimaneutralität 2045 zu erreichen: „Über das ‚Netto‘ in ‚Netto Null 2045‘ möchten wir heute sprechen“, begrüßte sie die Gäste.
In ihrem einleitenden Grußwort betonte Dr. Nina Scheer, dass die Priorität in der Klimapolitik auf der Vermeidung von CO2-Emissionen liegen müsse. Sie unterstrich die Herausforderung, mit den CO2-Mengen umzugehen, und warnte davor, einzelne Maßnahmen der Vermeidung und Anpassung an den Klimawandel von vornherein auszuschließen.
Prof. Dr. Julia Pongratz (Ludwig-Maximilians-Universität München und Sprecherin des BMBF-Forschungsprogramms CDRterra) führte in ihrem Vortrag in das Thema CO2-Entnahme, zu Englisch Carbon Dioxide Removal (CDR), ein und gab einen Überblick über die verschiedenen Entnahmeverfahren. Sie betonte, dass wir „um Risiken zu streuen und die Akzeptanz zu erhöhen (…) ein breites Portfolio an CDR-Maßnahmen“ benötigten. Sie stellte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen CO2-Entnahmeverfahren hinsichtlich Permanenz der Speicherung, Speicherpotential, Kosten und Nebeneffekten dar. Darüber hinaus gab sie zu Bedenken, dass bei der Entwicklung des CDR-Portfolios die teils langen Zeitskalen für eine Hochskalierung zu beachten seien und Anreizmechanismen daher jetzt gesetzt werden müssten, um Planbarkeit zu gewährleisten.
Nach dem Einführungsvortrag gingen die Vortragenden speziell auf zwei technische Verfahren des Carbon Dioxide Removals ein. Zunächst sprach Prof. Dr. Daniela Thrän vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ in Leipzig über Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung (Englisch: Bioenergy with Carbon Capture and Storage, BECCS). Thrän wies darauf hin, dass BECCS in die bestehende Bioenergieinfrastruktur integriert werden und umgehend zur CO2-Entnahme beitragen könne. Politisch notwendig seien „ein Handlungsrahmen sowohl für die nachhaltige Biomassebereitstellung als auch für Carbon Capture and Storage“, ein Förderprogramm für BECCS-Demonstratoren und die „Integration des Landnutzungssektors in den CO2-Emissionszertifikatehandel.“
Anschließend erläuterte Prof. Dr. Roland Dittmeyer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein weiteres CDR-Verfahren: Direct Air Capture – die Entnahme von CO2 aus der Luft mit anschließender Speicherung im Boden (DACCS). Der führende Ansatz verwende feste Absorber und Regeneration bei etwa 100°C. Dittmeyer sieht Potenzial für die Integration der Direct-Air-Capture-Technologie in Lüftungsanlagen von großen Industrieanlagen und Bürokomplexen und betont die Notwendigkeit von Forschung und Entwicklung: Es müssten „neue DAC-Technologien entwickelt werden, die weniger Energie benötigen und Abwärme nutzen können, mit Komponenten, die kostengünstig im industriellen Maßstab hergestellt werden können.“ Trotz vieler Studien gebe es bisher wenige Referenzanlagen, was die Kosten schwer einschätzbar mache. Erwartbar sei jedoch ein Preis von deutlich über den von Investor:innen genannten 100 $ pro Tonne CO2. Dittmeyer wies auf die in der Woche zuvor eröffnete DAC-Anlage der Firma Climeworks auf Island hin, die mit 36.000 Tonnen erwartete jährlicher CO₂-Abscheidekapazität die größte der Welt sei.
Auf die sowohl bei BECCS als auch bei DACCS nötige Speicherung von Kohlendioxid im Untergrund ging Prof. Dr. Klaus Wallmann vom GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ein. Er betonte die Notwendigkeit der CO2-Speicherung für BECCS, DACCS und Industrien mit nicht oder schwer vermeidbaren Emissionen wie die Zementindustrie. Milliarden Tonnen CO2 könnten unter dem Meeresboden gespeichert werden. Wallmann zeigte, welche Flächen in der Nordsee besonders gut für CCS geeignet seien: Meeresgebiete ohne Altbohrungen, die zudem nicht von Fischerei, Windkraft, Tourismus, Naturschutz und anderen konkurrierenden Nutzungen „besetzt“ seien. Zusammenfassend betonte er: “Das Wichtigste ist, dass wir jetzt wirklich vorankommen und die Gesetze und Strategien verabschiedet werden”, die Eckpunkte lägen mit der Carbon Management Strategie und den Eckpunkten der Langfriststrategie Negativemissionen vor. „Es muss zeitnah ein aktualisierter Rechtsrahmen für die Speicherung und den Transport von CO2 in Deutschland und den Export in Nachbarländer geschaffen werden. Da die CCS-Kosten noch deutlich höher sind als die CO2-Preise im europäischen Emissionshandel, müssen geeignete Anreizsysteme geschaffen werden, um erste CCS-Projekte in Deutschland zu ermöglichen.“
Im Anschluss an die Vorträge entwickelte sich ein reger Austausch der Bundestagsabgeordneten und Ministeriumsvertreter:innen mit den Vortragenden. Dabei ging es unter anderem um die Themen i) Abtransport von gespeichertem CO2 und der damit verbundenen Infrastruktur, ii) industrielle Weiternutzung von abgeschiedenem Kohlenstoff, iii) Anzahl der benötigten DAC-Anlagen sowie die Höhe, aus der diese die Luft ansaugen iv) mögliche Zertifizierungssysteme und v) Akzeptanz von Moorwiedervernässung. Abschließend betonten sowohl Abgeordnete, darunter ein Staatssekretär und ein Berichterstatter einer Regierungsfraktion für das Thema CCS die Relevanz und Dringlichkeit der CO2-Einsparung und -Entnahme.
Das Frühstück endete nach anderthalb Stunden um 9 Uhr vor der Plenarsitzung des Bundestags. Viele Gäste blieben noch länger, um die Themen im kleineren Kreis zu vertiefen. Auch im Nachgang sind Interessierte eingeladen, die Expert:innen rund um das Thema CDR zu kontaktieren. Kernbotschaften zu den fachlichen Inhalten sowie Kontaktdaten unserer Expert:innen finden Sie auf dem Handout zur Veranstaltung.
i) Parlamentarisches Frühstück „Klimaneutralität 2045 – Chancen und Herausforderungen von DACCS und BECCS“ am 17. Mai 2024 im Deutschen Bundestag. ii) Dr. Nina Scheer begrüßt die Anwesenden zum parlamentarischen Frühstück. iii) Prof. Dr. Klaus Wallmann im Gespräch mit Gästen. iv) Prof. Dr. Julia Pongratz führt in das Thema Carbon Dioxide Removal (CDR) ein. v) Prof. Dr. Daniela Thrän referiert über Bioenergie mit Carbon Capture and Storage (BECCS). vi) Prof. Dr. Roland Dittmeyer bei seiner Präsentation über Direct Air Capture. vii) Michael Theurer (parl. Staatssekretär für Digitales und Verkehr) diskutiert über CDR. viii) Schirmherrin Dr. Nina Scheer diskutiert mit den Anwesenden. ix–xi) Nach den Vorträgen und der Diskussionsrunde entfaltete sich ein reger Austausch zwischen Vortragenden, Bundestagsangehörigen und ihren Mitarbeiter:innen sowie Vertreter:innen verschiedener Bundesministerien. © Jan Pauls Fotografie/Helmholtz SynCom
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Im Mai 2024 fand die 2. SynCom Hour statt, die mit Einblicken in die Science-Policy Aktivitäten von SynCom startete und in der es einen kurzen Überblick über den SynCom-Projekt- und den SynCom-Flex-Call gab. Anschließend hatten die 28 Teilnehmenden der Veranstaltung die Möglichkeit, ihre Fragen zu Science-Policy Dialogen und SynCom-Aktivitäten zu stellen.
Zukünftig planen wir, alle 3-4 Monate eine SynCom Hour zu veranstalten, um über aktuelle SynCom-Entwicklungen zu berichten, uns über aktuelle und geplante Projekte auszutauschen und offene Fragen zu beantworten.
Teilnehmende der 2. SynCom Hour. © Helmholtz/SynCom
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Am ersten Tag des Writing Retreats wurde der Aufbau des Review- und des Syntheseteils weiterentwickelt. Darüber hinaus gab es genügend Zeit, offene Fragen zu verschiedenen CDR-Methoden zu diskutieren. Ein Zeitfenster wurde speziell genutzt, um ein Kapitel über Permanenz und ein Kapitel über Chancen und Probleme von Land-basierte CDR Methoden zu entwickeln. Am Nachmittag beschloss die Schreibgruppe, die Sitzung draußen fortzusetzen und durch das sonnige Berlin rund um den Berliner Dom und die Museumsinsel zu spazieren.
Die Hauptthemen des zweiten Tages, der mit einem gemeinsamen Mittagessen und einer Diskussion über die nächsten Schritte endete, waren Biodiversität, Bodenkohlenstoff sowie die Entwicklung von Abbildungen für das Synthesepapier.
Links oben: Lead-Autor Dr. Axel Funke erläutert den Co-Autor:innen seine Ideen und sein Konzept für den Reviewteil des Synthesepapiers. Rechts oben: Prof. Dr. Dirk Sachse präsentiert Gedanken zur Permanenz von CDR-Methoden aus geologischer Sicht. Links unten: Dr. Evgenia Blagodatskaya trägt mit ihrer Expertise zu Bodenkohlenstoff und -ökologie zum Synthesepapier bei. Rechts unten: Während des Writing Retreats diskutierten die Helmholtz-Wissenschaftler:innen entscheidende Fragen, um gemeinsam das Synthesepapier voranzutreiben. © Helmholtz/SynCom
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Nach einer kurzen Begrüßung durch die Projektverantwortlichen begann der erste Tag mit einem Vortrag über die politische Landschaft von CDR von Jörg Rüger (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)), in dem er die Notwendigkeit negativer Emissionen und Deutschlands Strategie für Netto-Negativ-Emissionen bis 2050 vorstellte. Der darauffolgende Vortrag von Prof. Dr. Sabine Fuss (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC)) konzentrierte sich auf die wissenschaftlichen Rahmenbedingungen, verglich verschiedene CDR-Methoden und diskutierte die entscheidende Rolle von CDR bei Prognosen zur Verwirklichung der Pariser Klimaziele, wobei der Schwerpunkt auf einer strengen Bewertung und politischen Priorisierung liegen solle.
Der folgende Teil des ersten Workshop-Tages konzentrierte sich auf drei Aktivitäten: ein Synthesepapier zu biologischen CDR-Methoden, ein Expertise-Mapping und eine parlamentarische Veranstaltung zu Klimaneutralität, BECCS und DACCS. In einer Breakout-Session wurden mögliche COP-Themen erörtert, darunter CDR-Finanzierung und Markteinbindung gemäß Artikel 6 des Pariser Abkommens, wobei der Schwerpunkt auf einer koordinierten Helmholtz-Präsenz lag.
Der zweite Tag des Workshops fokussierte sich auf den Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie. Neun Vertreter:innen von acht Unternehmen tauschten Einblicke in CDR-Methoden aus und diskutierten Herausforderungen wie Skalierbarkeit, MRV und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen. Standardisierte Methoden, klarere Vorschriften und schnellere Zeitpläne für die Zusammenarbeit seien notwendig um CDR in Deutschland voranzubringen.
Zusammenfassend sind die Einblicke in die aktuellen wissenschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die Diskussionen zu konkreten Projektaktivitäten zwischen den beteiligten Wissenschaftler:innen und der Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie sehr wertvoll, um das Wissen über CDR und das SynCom-Projekt selbst voranzutreiben.
i) Jörg Rüger stellt die deutsche Langzeit-Strategie für Negativemissionen dar. ii) Ideenaustausch bei einer Podiumsdiskussion zwischen neun Industrie-Stakeholdern und den anwesenden Wissenschaftler:innen. iii) Teilnehmende von 6 Helmholtz Zentren und 8 Firmen im historischen Garten des Magnus-Hauses-Berlin.
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SynCom nahm an der diesjährigen European Geoscience Union (EGU) General Assembly 2024 teil und organisierte zwei spannende Sessions, die darauf abzielten, die Zusammenarbeit und den Dialog an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik zu fördern.
Die erste Session war ein sogenanntes „Splinter Meeting“, also eine Networking Session, die von Marie Heidenreich moderiert wurde. Die Session diente als Plattform zum Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen Wissenschaftler:innen und anderen Akteur:innen, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik arbeiten. Die Teilnehmenden diskutierten unterschiedliche Aspekte von Science-Policy Interaktionen: i) Erfahrungen im Science-Policy Interface, ii) Herausforderungen der Interaktionen zwischen Wissenschaft und Politik und deren Bewältigung sowie iii) große Science-Policy Fragen, die es noch zu beantworten gilt.
Darüber hinaus organisierte SynCom eine PICO-Session mit dem Titel „Science Policy Interface: Shaping Debates and Building Bridges”. In diesem Format stellten die Vortragenden jeweils in einer zweiminütigen Präsentation kurz sein/ihr Science-Policy Projekt vor. Anschließend konnte sich das Publikum im Rahmen einer „virtuellen Postersession“ direkt mit den Referent:innen und ihren jeweiligen Projekten auseinandersetzen. Insgesamt diente die Session als Katalysator für Dialog und Wissensaustausch und verdeutlichte die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Bewältigung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen.
i) Gruppenbild aller Redner:innen und Mitveranstalterinnen, die zur PICO-Session "Science Policy Interface: Shaping Debates and Building Bridges" beigetragen haben. ii) SynCom-Referentin Dr. Katharina Sielemann präsentiert Leitlinien zur Planung und Durchführung von Science-Policy Dialogen am Beispiel des Parlamentarischen Frühstücks zum Meeresspiegelanstieg. © Helmholtz/SynCom
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Dreißig Teilnehmende aus allen sieben Helmholtz Erde und Umwelt Zentren kamen in Garmisch-Partenkirchen zusammen, um mehr zum Verfassen eines Research Statements (Workshop von Dr. Viola Gerlach, RIFS), zum Schreiben eines Policy Briefs (Workshop von Matthias Tang, RIFS) und zu Audio-Storytelling (Workshop von Marie Heidenreich und Dr. Katharina Sielemann, SynCom) sowie zu Stakeholder-Dialogen und Karrieremöglichkeiten in der Wissenschaftskommunikation zu erfahren. Die Teilnehmenden hoben sowohl das Konzept als auch den Networking-Aspekt der erfolgreichen Veranstaltung „Bridging Spheres Pop-up Campus“ positiv hervor.
Oben links: SynCom organisierte einen Workshop zum Thema Audio-Storytelling, bei dem die Teilnehmenden ihre eigene Radiosendung produzierten. © Helmholtz/SynCom. Oben rechts: In wunderschöner Umgebung konnten die Teilnehmenden ihre eigenen Forschungsthemen reflektieren und neue Ideen entwickeln. © GFZ Career Center. Mitte links: Die Forschenden konnten ihre Skripte für die Audioproduktionen in der Sonne schreiben. © Helmholtz/SynCom. Mitte rechts: Bei einer Abendveranstaltung wurden Karrieremöglichkeiten in der Wissenschaftskommunikation diskutiert. © GFZ Career Center. Unten links: Die Teilnehmenden finden sich in Zweiterteams zusammen um sich gegenseitig zu interviewen. © Helmholtz/SynCom. Unten rechts: Mit der Zugspitzbahn (im Hintergrund) besuchten wir die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus. © Helmholtz/SynCom.
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i) Begrüßung zum Stakeholder-Syntheseworkshop des ModHaz-Projekts durch Dr. Pia-Johanna Schweizer (links) und Prof. Dr. Sina Leipold (rechts).ii) Präsentation der Narrativanalyse von Henry Hempel (UFZ).iii) Teilnehmende diskutieren die verschiedenen Aspekte von New Approach Methodologies (NAMs) in der Chemikalienbewertung.iv) 24 Stakeholder aus Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Industrie, Wissenschaft und Forschung, NGOs, Zivilgesellschaft sowie Gesetzgebung und Regulierung haben sich zum Stakeholder-Syntheseworkshop des ModHaz-Projekts getroffen. © Helmholtz/SynCom
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Interessierte aller sieben Zentren des Forschungsbereichs Erde und Umwelt kamen am 16. Februar 2024 zur ersten SynCom Hour zusammen. Bei dieser Online-Veranstaltung stellten sich zuerst die Ankerpersonen vor, gefolgt von einer Präsentation des Koordinierungsbüros. Im Anschluss präsentierten Beate Escher (UFZ), Pia-Johanna Schweizer (RIFS) und Sina Leipold (UFZ) das laufende SynCom-Projekt „A science-society dialogue for modernizing chemical hazard assessment (ModHaz)“. Die anschließende Diskussion beleuchtete die Mehrwerte der Arbeit in SynCom-Projekten und brachte Anregungen für zukünftige SynCom-Arbeit hervor. "SynCom ist eine prima Gelegenheit und Unterstützung", äußert Pia-Johanna Schweizer über das ModHaz SynCom Projekt. Hier habe sich gezeigt, wie das transdiziplinäre Arbeiten funktioniert.
Gruppenfoto der 1. SynCom Hour. © Helmholtz/SynCom
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Bericht zum Download (PDF)
A report written by Dr. Marylou Athanase, Dr. Alison Beamish, Dr. Séverine Furst, David Mengen and further delegation members
From December 4th to December 7th, 2023 Helmholtz SynCom traveled to Brussels alongside a delegation comprising selected scientists from the seven Helmholtz Earth and Environment Centres. The purpose was to engage in an exchange of ideas with the European Parliament and various stakeholders. This excursion was extended upon the invitation of Niklas Nienaß, Member of the European Parliament. The program included, amongst other things, meetings with Jutta Paulus, MEP, representatives from the European Commission’s Directorate-General for Defence Industry and Space (DG DEFIS), the European Commission’s Directorate-General for Climate Action (DG Climate Action), and the European Space Agency (ESA). In the subsequent text, we share insights into our successful trip!
Day 1: Icebreaker and dinner at Maison Antoine
Despite some train cancellations and snowy conditions, everyone arrived safely in Brussels! Our icebreaker kicked off in the hotel lobby with engaging games aimed at getting to know each other. Roles were assigned, with team members designated for navigation, documentation, and community management. Following this, we headed to Maison Antoine to enjoy the renowned Belgian fries.
Day 2: European Parliament, DG DEFIS, and Institute of Natural Sciences
1. Meeting MEP Jutta Paulus
For each of the stakeholder exchanges, the seven researchers from the seven centers had prepared seven short presentations, providing insights into current research findings. During the discussion with Jutta Paulus, we presented these for the first time, and Ms. Paulus expressed keen interest in the current topics of environmental and climate research.
Amidst insightful discussions on methane and PFAS ‘forever chemicals’ legislation, MEP Jutta Paulus emphasized the imperative of the grouping approach aiming to restrict thousands of chemicals at once, stating that tackling the PFAS issue is fundamentally a “public health concern”. She aptly highlighted the challenge of industry critique, underscoring the necessity to shift focus from the irreplaceable 1% to the replaceable 99%. Additionally, the risk of revising regulations was underscored, acknowledging the potential for weakening rather than consolidating existing measures. Paulus advocated that regulation acts as a catalyst for innovation and emphasized the role of scientists in societal communication, underlining the need for public pressure over traditional lobbying efforts. She highlighted the impactful influence of initiatives like Fridays for Future on politicians.
“We need public pressure to overcome the lobbies.” (Léonie Bühler, Office of Jutta Paulus)
Paulus deplored that “we are 25 years behind science”, attributing this lag to the inherent delay between scientific discoveries and legislative updates.
2. Tour of the European Parliament
During our tour, we explored the Hemicycle plenary room, assorted meeting rooms and diverse facilities, each playing a pivotal role in the Parliaments functions. Among them was the bustling main hall, a hub for journalistic activities and information dissemination. Additionally, we walked across the half-moon closed bridge, spanning the Esplanade Solidarnosc 1980.
3. Meeting MEP Niklas Nienaß
Efficient policymaking hinges on evidence-based strategies, prompting discussions on how to better communicate our findings to MEPs. As a potential solution, MEP Niklas Nienaß proposed establishing a dedicated channel for disseminating our results more effectively. Suggestions included hosting regular high-impact informational seminars offering comprehensive overviews of the latest scientific advancements. However, challenges arise as existing user-oriented platforms, although rich in valuable data, remain relatively obscure to MEPs. Nienaß expressed caution, citing the necessity for active participation, deeming it an excessive demand. These platforms, perceived as more suitable for one-time use, face barriers in uptake. Alternatively, a more pragmatic approach involves showcasing practical examples and referencing the data sources, advocating for informing MEPs through direct references to the platform, thereby simplifying their accessibility and utilization.
4. Meeting Hugo Zunker, European Commission DG DEFIS
In order to support evidence- and science-based policy decisions, the European Commission implements ambitious Earth observation programs. Hugo Zunker, policy officer in the Copernicus unit of the Directorate-General for Defense Industry and Space (DG DEFIS), presented the landscape of ongoing and future EU space programs addressing crucial gaps and specific needs across various domains.
These programs encompass a wide array of missions, ranging from expanding capabilities to monitor CO2 emissions, crucial for climate action, to specialized missions like sub-daily monitoring of Sea Ice Concentration (SIC) in the Arctic using Passive Microwave Radiometer technology, pivotal for supporting safe ship navigation in challenging conditions. Additionally, the programs focus on monitoring Sea Ice Thickness (SIT), snow depth, and land-ice elevation, pivotal for understanding and responding to environmental changes. Furthermore, they also focus on monitoring forest cover, ground deformation, crop-water use, and agricultural management, providing comprehensive insights crucial for land management and food security. Conjointly with Earth observations, the European Commission additionally fosters modeling efforts, such as the Destination Earth initiative to build digital twins of the Earth in a changing climate.
“We have high expectations for the Destination Earth project.” (Hugo Zunker)
Collectively, these programs underscore the EU's commitment to harnessing space technologies for societal and environmental benefits, emphasizing innovation and sustainability at their core.
5. Meeting the Institute for Natural Sciences
At the Institute for Natural Sciences, our Belgian peers shared their experience in bridging academic research and environmental policy making. After a concise overview of past and ongoing collaborations with Helmholtz Centres presented by Dr. Serge Scory, discussions turned towards the approach of the Belgian Institute for Natural Sciences regarding involvement in policy advice.
The institute operates within a dynamic two-way process between academic research and stakeholders, fostering the active participation of scientists in negotiations on international treaties like the Convention on the Conservation of Antarctic Marine Living Resources (CAMLR). Two crucial levels of engagement were outlined: political and technical negotiations, emphasizing the need to define focal aspects before presenting to decision-makers. Dr. Hendrik Segers highlighted the cyclical nature of the process: identifying policy questions, collecting and analyzing data, and providing information relevant to policy making. He stressed the importance of scientific projects being tailored not only to scientific inquiries but also to address pertinent policy questions, thus establishing a stronger connection between science and policy making. This science-policy interface emerged as a distinct research theme, underlining the importance of translating scientific inquiry into actionable policy decisions.
Day 3: DG Climate Action, Helmholtz Office Brussels, ESA, and Science Communication
1. Meeting Dušan Chrenek, European Commission DG Climate Action
Day 3 started at the Helmholtz Office Brussels where we were met with the most wonderful hospitality (an extra special thanks again to Alexandra Lawson). Our first meeting was with Dušan Chrenek, Principal Advisor of the European Commission Directorate-General Climate Action, to discuss the importance of Earth observation products to support policy implementation.
Mr. Chrenek expressed his interest in the research we are doing and highlighted the recent cooperation with ESA and DG Climate Action to support better policy making through the availability of better data and applications. The focus of the cooperation is, among other things, on supporting science and related innovations, which can be used directly for political decision-making. Themes of particular relevance included land use, land-use change and forestry (LULUCF), carbon removal certification and greenhouse gas (methane) emission measurements and monitoring. Mr. Chrenek also talked about the current focus on AI as a tool to reduce emissions while also pointing out the importance of decreasing emissions from digital activities. In total, he expected the potential of GHG reduction due to digital transformation between 15% to 20%. With the future extension of emission trading to maritime as well as the building and transport sector, the goal of net zero EU countries as a whole in 2050 can be achieved, aiming at an intermediate step of a reduction of 45% already in 2030. To foster this development, part of the emission trading will be used for financing a 40 Billion Euro innovation fund.
Moreover, Mr. Chrenek shared his perspectives on more contentious climate interventions, including cloud brightening and stratospheric aerosol injection. This sparked specific inquiries regarding the safety and feasibility of approaches like solar radiation management.
2. Meeting Dr. Andreas Krell from the Helmholtz Office Brussels
For the remainder of the morning we had an interesting discussion with Dr. Andreas Krell about Helmholtz’s strategic and technical activities in the Research Field Earth and Environment in Brussels. The Helmholtz Office Brussels represents the research policy interests of the Helmholtz Centres. The focus is on both strategic and technical support, so that corresponding innovations from the six Research Fields i) Energy, ii) Earth and Environment, iii) Health, iv) Information, v) Aeronautics, Space and Transport, and vi) Matter receive more attention at the European level. The statement on Open Science by the G6 Taskforce, consisting of the i) Consiglio Nazionale delle Ricerche (CNR), ii) Centre national de la recherche scientifique (CNRS), iii) Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC), iv) Helmholtz Association, v) Max Planck Society, and vi) Leibniz Association, was cited as an example. In addition, a key part of the work done in Brussels is centered around communication with the Centres about European funding opportunities, for example within the Horizon Europe programme, including ERC grants. For many of us, this was the first time we became aware of the Helmholtz Office Brussels and its activities. We realized that there are many professional benefits of having this important connection to Andreas and the Helmholtz Office Brussels. Krell also stressed the importance of aligning Helmholtz activities to the European Parliament's Framework Programs for strategic success. Then we had what was arguably the most delicious food of the trip – a casual and delicious catered vegan lunch at the Helmholtz Office.
3. Meeting the European Space Agency (ESA)
After lunch we made our way over to the European Space Agency in Brussels to meet with Jean-Christophe Gros and Mathilde Reumaux who, along with their colleagues, gave a very thorough overview of ESA as an organization as well as its missions and training activities.
We began with a fascinating presentation by EUCLID mission leader Giuseppe Racca who introduced ESA's latest mission and its goals to explore the dark universe. This was followed by a presentation about ESA’s training and educational programs. Especially the new ESA science hub, located in Esrin, Italy, was of particular interest, being a place to network with excellent scientists and discuss research ideas. Having access to the latest advantages in open data science, cloud computing, and HPC capabilities provides the opportunity to convert research into innovative solutions. The infrastructure of the ESA science hub can be accessed either by being a post-doctoral research fellow, having an ESA living planet fellowship as well as applying for visiting scientist opportunities. A further highlight was the new PUMAS initiative between ESA and CONAE, giving access to the L-band SAOCOM recordings.
4. Afternoon in Brussels and Science Communication Evening with Dr. Sam Gregson
After our trip to ESA we had a free late afternoon to explore Brussels. Many visited the Christmas Markets in the city Centre. Our day ended back at the Helmholtz Office Brussels with an entertaining evening with particle physicist Dr. Sam Gregson. We had a lot of fun learning a bit about particle physics and working as a team on fun interactive games!
Day 4: Committee meetings and lunch debate in the European Parliament
1. European Parliament committee meetings ITRE and AGRI
Our final day in Brussels brought us back to the European Parliament where we were able to listen to committee meetings of the European Parliament Committee on Industry, Research, Telecoms & Energy (ITRE) and the European Parliament's Committee on Agriculture and Rural Development (AGRI). Though we were not able to be present for the entire meeting we were able to see some real debate and differences of opinion on common agricultural policy which was exciting.
2. Lunch debate “Copernicus Data at the Service of the EU Arctic Policy”
The main event of the final day was the lunch debate Copernicus Data at the Service of the EU Arctic Policy. This even highlighted an effort by ESA to create a hub for remote sensing data related to the Arctic. This initiative is recognized as a key step in improving the accessibility and application of Copernicus data to address urgent questions of current and future climate change as well as mitigation and adaptation strategies. Much of the conversation centered around the importance of providing data and value-added data products to create actionable change. It is not enough to generate the data and say we are doing something for the protection of the Arctic, data needs to get into the hands of the people living there.
“EE Meets EP” Summary
The Helmholtz Earth and Environment trip provided valuable insights and facilitated informative discussions with stakeholders from the European Parliament and various organizations in Brussels. It was evident that there is significant interest among different parties in engaging with scientific endeavors. We were able to establish various personal contacts with European institutions that we aim to leverage and sustain in the future. Determining the most effective means of communicating our scientific findings to stakeholders remains important. Research proposals should consider not only the scientific inquiry but also the science-policy aspect and efforts should be made to disseminate scientific knowledge in the most accessible manner possible. Finally, the connections we were able to establish among the seven Helmholtz Earth & Environment Centres are of special significance and will undoubtedly accompany us throughout our professional lives.
i) Presentation of current research findings by Dr. Marylou Athanase. ii) Discussions on PFAS and methane with MEP Jutta Paulus. iii) Meeting room visited during our tour through the European Parliament. iv) Interesting exchange with MEP Niklas Nienaß in his office in the European Parliament. v) Meeting with Hugo Zunker of the European Commission DG DEFIS. vi) Helmholtz Earth and Environment representatives in the Institute for Natural Sciences. vii) Exchange on European marine policy and joint dinner with Dr. Jella Kandziora, KDM and JPI Oceans. viii) Presentation by Dr. Séverine Furst for the European Commission DG Climate Action. ix) Presentation by Dr. Alison Beamish at the meeting with Dušan Chrenek of the European Commission DG Climate Action. x) Meeting of the delegation with Dr. Andreas Krell at the Helmholtz Office Brussels. xi) Meeting of the delegation with the European Space Agency (ESA) in Brussels. xii) Helmholtz Earth and Environment representatives in the European Parliament. xiii) MEP Niklas Nienaß opening the lunch debate “Copernicus Data at the Service of the EU Arctic Policy” in the European Parliament. xiv) Group picture with MEP Niklas Nienaß and Stella Schübel. © Helmholtz Earth and Environment
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Die SynCom-Projektgruppe „ModHaz“ veranstaltete im November und Dezember 2023 vier Workshops mit Stakeholdern aus Unternehmen, Wirtschaftsverbänden, Wissenschaft, NGOs, Zivilgesellschaft sowie Gesetzgebung und Regulierung. In diesen Workshops diskutierten die Teilnehmenden ihre Einschätzung der aktuellen EU-Chemikalienpolitik und kommunizierten Stärken und Schwächen der aktuellen Methoden zur Gefahrenbewertung. Außerdem stellte das ModHaz-Team eine neue Methode zur Chemikalienbewertung vor, mithilfe derer der Prozess beschleunigt, tierversuchsfrei und in einem Hochdurchsatzverfahren durchgeführt werden kann. Im Anschluss wurden die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Interessensgruppen gebeten, ihre Forderungen und Bedürfnisse für die Weiterentwicklung der neuen Methode zu mitzuteilen.
ModHaz-Projektteam. © Helmholtz/SynCom
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Von Spitzbergen, über den pazifischen Ozean bis hin zur Antarktis – Wissenschaftler:innen sind weltweit tätig. Im Format “Meet the Scientist” konnten Besuchende der Berlin Science Week erleben, wie Daten über die Atmosphäre und das Klima auf der Erde erhoben werden. Während einer Live-Schalte auf die Helmholtz Forschungsstationen konnten Fragen zum Leben der Forschenden auf den Außenstationen gestellt und diskutiert werden. Die Veranstaltung, die am 04. November im Naturkundemuseum stattfand, wurde von Rosmarie Wirth vom Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY und der Universität Hamburg sowie Matthew Slater vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) moderiert und gemeinsam von der Helmholtz-Klima-Initiative und Helmholtz SynCom organisiert.
Fieke Rader, Stationsleiterin AWIPEV auf Spitzbergen, arbeitet und lebt in einem kleinen Forschungsdorf weit nördlich des Polarkreises. Im Dorf leben fast ausschließlich Forschende unterschiedlichster Nationen, wie Frankreich, Deutschland, Norwegen, China, USA und Großbritannien. Ein Restaurant gibt es nicht, ein kleiner Supermarkt, der zweimal wöchentlich für eine Stunde geöffnet hat sowie eine Bar werden von den Bewohner:innen des Dorfes selbst betrieben. Und bald beginnt die Polarnacht, die zwei Monate andauern wird. „In einer Woche wird es gar nicht mehr hell“, sagt Fieke. Doch die Übergangsphase sei am Härtesten. Doch ein klarer Tagesrhythmus, die Polarlichter und der Sternenhimmel helfen mit der Dunkelheit umzugehen: „Ich finde, dass die Nacht viele schöne Aspekte hat“, meint die Stationsleiterin auf Spitzbergen. Und auch im Winter weiß man sich zu beschäftigen. Es gibt eine Sporthalle, in der u.a. zweimal wöchentlich Indoor Hockey gespielt wird und „am Donnerstag wird zusammen gestrickt“.
Vom Palau Atmosphären-Observatorium berichtete die Masterstudentin Lisa Rüther über ihre Erfahrungen. Unter normalen Bedingungen ist die Luft auf Palau sehr sauber und dadurch, dass der Ozean so warm ist, gibt es viel Wolkenbildung. Auch weil ein aktiver Austausch zwischen Tropo- und Stratosphäre stattfindet, ist der Standort für atmosphärische Untersuchungen gut geeignet. Im Gegensatz zu den anderen Außenstationen, wo außer den Forschenden niemand ist, leben die Menschen auf Palau vom Tourismus. Wenn Lisa eine Pizza essen möchte, muss sie nur ein paar Straßen weiter ins Restaurant – ganz anders als bei Fieke.
Nellie Wullenweber (Luftchemisches Observatorium) und Lukas Muser (Meteorologisches Observatorium) schalteten sich von Dach der Neumayer-Station III in der antarktischen Kälte zu. Nellie und Lukas sind Teil des diesjährigen Überwinterungsteams, bestehend aus fünf Forschenden, drei technischen Mitarbeitenden, einer Köchin und einem Arzt, und haben die letzten Monate zu zehnt auf der Station verbracht. „Langweilig wurde es eigentlich nie“, erzählt Lukas. Man habe viel Sport gemacht und Spiele gespielt. Trotzdem sei der begrenzte Kontakt zu Familien und Freunden schwierig - bei Geburtstagen und Hochzeiten sei man eben nicht dabei.
Wie auch von der Arktisstation in Spitzbergen, wird vom Dach der Neumayer-Station III in der Antarktis jeden Tag um 12 Uhr ein Wetterballon gestartet. Während der Veranstaltung konnten die Anwesenden in Berlin live beim Start eines solchen Wetterballons zusehen. Am mit Helium gefüllten Latexballon hängt eine kleine Box, die u.a. Druck, Temperatur und Feuchte misst. Der Ballon steigt 30 Kilometer in die Höhe und sendet bei seinem Flug die gemessenen Daten direkt über Funk an die Station. So werden über Tage, Monate und Jahre hinweg wichtige Messdaten erhoben, die es erlauben, die Veränderung der Atmosphäre über einen längeren Zeitraum hinweg zu erfassen.
Die Forschenden auf den Außenstationen erleben nicht nur vieles, was anders ist als in der Heimat, sondern sehen auch, wie sich die Welt und das Klima wandeln. Man wisse wie es in den 1990er Jahren aussah und es gebe Gletscher, die seitdem um mehrere Kilometer geschmolzen sind. „Man sieht die Unterschiede ganz klar – die Erwärmung ganz klar“, erklärt Fieke. Auch am Palau Atmosphären-Observatorium ist das Thema präsent. Lisa weist darauf hin, dass Palau zu Mikronesien gehöre, also zu Inselgruppen, „die v.a. den Meeresspiegel bemerken“. Es gebe einige Staaten, die Prognosen haben, ab wann ihr Land im Meer verschwinden werde und damit die Region unbewohnbar ist. Obwohl Nellie und Lukas erst seit Kurzem auf der Neumayer sind und an der Station selbst die Aufzeichnungen soweit stabil sind, bilde sich extrem viel weniger Meereis in der Antarktis als sonst. Auch größere Schneemassen deuten darauf hin, dass die Luft wärmer und damit auch feuchter werde.
Spannende Erlebnisse und intensive Erfahrungen machen einen Forschungsaufenthalt auf einer Helmholtz Außenstation unvergesslich. „Es ist eben das Gesamtpaket, was es hier so spannend macht“, berichtet Fieke. Die Landschaft sehe durch das sich ändernde Licht immer anders aus, es werde nie langweilig und es sei besonders in einer solchen Gemeinschaft zu leben. Für Lisa ist es eine „intensive Zeit, in der man super viele Eindrücke sammelt“. „Es ist immer was Neues“ und man macht „Sachen, die man sich früher nicht zugetraut hat“. Das erst Mal Polarlichter zu sehen, war für Nellie sehr beeindruckend. Ein besonderes Erlebnis war es „das erste Mal die Sonne wiedersehen“ zu können - nach zwei Monaten Polarnacht. „Da merkt man, dass man die Sonne vermisst hat“.
i) Live-Übertragung von den Helmholtz Außenstationen. Links oben: Fieke Rader von der AWIPEV Forschungsbasis auf Spitzbergen. Rechts oben: Lisa Rüther am Palau Atmosphären-Observatorium. Unten: Nellie Wullenweber und Lukas Muser auf der Neumayer-Station III in der Antarktis. Die Moderator:innen Rosmarie Wirth und Matthew Slater begleiten die Veranstaltung. ii) Start des Wetterballons vom Dach der Neumayer-Station III in der Antarktis. iii) Besucher:innen der Veranstaltung „Outposts of Science“ konnten ihre Fragen direkt an die Forschenden auf den Außenstationen richten. © Helmholtz/SynCom
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Am 11. Oktober 2023 organisierte SynCom ein parlamentarisches Frühstück im Deutschen Bundestag zum Meeresspiegelanstieg unter der Schirmherrschaft von Dr. Jan-Niclas Gesenhues (Bündnis 90/Die Grünen). Die Veranstaltung wurde von 28 Personen besucht, darunter elf Bundestagsabgeordnete der Fraktionen SPD, CDU/CSU und Bündnis 90/Die Grünen sowie Mitarbeiter:innen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.
Prof. Dr. Karin Lochte (UN-Ozeandekaden Komitee Deutschland, ehemalige AWI-Direktorin) wies in ihrer Key Note darauf hin, dass der Meeresspiegelanstieg eine langsame, schleichende Entwicklung ist, was aber die Möglichkeit biete sich anzupassen. Der Anstieg des Meeresspiegels sei ein weltweit hohes Risiko, was mit einer höheren Anzahl an Sturmfluten einhergehe. Dies bedrohe unter anderem die Trinkwasserversorgung und die Biodiversität. Verschiedene Helmholtz-Zentren arbeiten am wichtigen Thema „Meeresspiegelanstieg“ im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprogramms „Changing Earth - Sustaining our Future“.
Im ersten Vortrag berichtete Dr. Ingo Sasgen (Alfred-Wegener-Institut Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)) von der polaren Perspektive. Die Abnahme der Eismassen könne mit Satellitendaten auf monatlicher Zeitauflösung gemessen werden und gehe schneller voran, als von Klimaprojektionen vorhergesagt. „Die Frage ist nicht ob, sondern wann wir einen bestimmten Meeresspiegelanstieg haben.“ Und durch Klimamaßnahmen können wir den Anstieg des Meeresspiegels beeinflussen.
Ein weiteres Problem, das zum Anstieg des Meeresspiegels hinzukommt, ist die Landabsenkung. Auf diese Problematik machte Dr. Tilo Schöne (Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ) in seinem Vortrag aufmerksam. Der Meeresspiegelanstieg sei nicht überall gleich hoch und betreffe insbesondere kleinere Inselstaaten. Jakarta - die „sinkende Stadt“ - liegt heute mit 40% des Stadtgebiets unter dem Meeresspiegel. Im Jahr 2011 wurde eine Landabsenkung innerhalb eines einzigen Jahres von 26 cm verzeichnet. Küstenerosion und eingeschränkter Küstenschutz, weil man beispielsweise keine Deiche auf Riffen bauen kann, seien zentrale Probleme in diesen Inselstaaten.
Der steigende Meeresspiegel hat aber auch Auswirkungen auf die deutschen Küsten. Laut Dr. Insa Meinke (Norddeutsches Küsten- und Klimabüro; Helmholtz-Zentrum Hereon) und Dr. Ralf Weisse (Helmholtz-Zentrum Hereon) betrug der Anstieg des Meeresspiegels in Cuxhaven in den letzten 100 Jahren 20 cm und in Warnemünde 13 cm, was vergleichbar mit dem globalen Mittel sei. Das Vorsorgemaß für die Baumaßnahmen im Küstenschutz bis 2100 betrüge aktuell 1 m. Regionale Szenarien sagten bis 2100 einen Anstieg von 30 - 120 cm in Cuxhaven vorher. Erosion verstärke die Gefahr für den Küstenschutz und gefährde auch das Trinkwasser. Zudem sei die Überlastung der Binnenentwässerung ein Problem. Sturmfluten würden in Zukunft höher, häufiger und länger auflaufen, wodurch sich das zu schützende Gebiet vergrößere und intensivere Schutzmaßnahmen nötig würden.
Im Anschluss an die Vorträge wurden Fragen und Anmerkungen der Anwesenden zu den Themen i) Einfluss des Tourismus in der Nordseeküstenregion, ii) Sturmbildung, iii) Maßnahmen zur Unterstützung kleiner Inselstaaten, sowie iv) politische Anforderungen und Maßnahmen von den Vortragenden beantwortet. Auch im Nachgang sind Interessierte eingeladen, unsere Helmholtz-Expert:innen rund um das Thema Meeresspiegelanstieg zu kontaktieren. Kernbotschaften zum Meeresspiegelanstieg sowie Kontaktdaten unserer Expert:innen finden Sie auf unserem Fact Sheet. Das parlamentarische Frühstück wurde ausgerichtet von SynCom, vom AWI Klimabüro, vom Deutschen Arktisbüro, von REKLIM und vom Norddeutschen Küsten- und Klimabüro.
i) Schirmherr Dr. Jan-Niclas Gesenhues begrüßt alle Anwesenden zum parlamentarischen Frühstück. ii) Prof. Dr. Karin Lochte führt in ihrer Key Note ins Thema "Meeresspiegelanstieg" ein. iii) Dr. Ingo Sasgen (AWI) spricht über die polare Perspektive. iv) Dr. Tilo Schöne (GFZ) berichtet von einer zusätzlichen Problematik in einigen Weltregionen: Landabsenkung. v) Dr. Ralf Weisse (Hereon) erzählt von den Auswirkungen an den deutschen Küsten. vi) Helmholtz Senator Dr. Holger Becker diskutiert mit den Forschenden. vii) Forscher:innen und Gäste diskutieren beim Frühstück über Küstenschutz und Klimaanpassung. viii) Im Anschluss an die Vorträge war noch etwas Zeit für einen kurzen Austausch. ix) Folgende Helmholtz Organisator:innen und Wissenschaftler:innen waren bei der Veranstaltung vor Ort (von links nach rechts): Dr. Almut Brunner, Dr. Katharina Sielemann, Marie Heidenreich, Dr. Tilo Schöne, Dr. Ralf Weisse, Annette Kirschmann, Prof. Dr. Karin Lochte, Dr. Klaus Grosfeld, Dr. Renate Treffeisen, Dr. Ingo Sasgen. ©Helmholtz/SynCom
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Wissenschaftler:innen aller sieben Helmholtz-Zentren Erde & Umwelt kamen im Magnus-Haus im Zentrum Berlins zum Kick-off-Treffen des SynCom-Projekts „Scaling-up Carbon Dioxide Removal (CDR)” zusammen.
Mark Lawrence und Kathleen Mar (RIFS) stellten CDR im Kontext von CO2-Budgets und Klimazielen vor und diskutierten Herausforderungen, mit denen CDR konfrontiert ist. Nach diesem in die Thematik einführenden Vortrag wurden terrestrische (Daniela Thrän, UFZ) und marine (Klaus Wallmann, GEOMAR) CDR-Technologien und Forschungshighlights vorgestellt. Oliver Geden (Stiftung Wissenschaft und Politik) gab spannende Einblicke in „Politics of CDR policymaking“.
Der zweite Tag war der Ausarbeitung der Ziele des SynCom-Projekts und der Organisation der nächsten Schritte gewidmet. Produktive Diskussionen ergaben drei verschiedene Formate zu den Themen i) Forschungssynthese, ii) Verbindung von Wissenschaft und Industrie und iii) politischer Dialog. Wir freuen uns, die Fortschritte dieser Formate in den nächsten Monaten zu begleiten und alle Beteiligten beim nächsten Workshop des SynCom-Projekts „Scaling up Carbon Dioxide Removal (CDR)“ begrüßen zu dürfen.
©Helmholtz/SynCom
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Metaanalysen werden durchgeführt, um Erkenntnisse zu gewinnen, die über den spezifischen Kontext einzelner Studien hinausgehen. Verallgemeinerungen über Studien hinweg können uns helfen, das Gesamtbild zu verstehen und erlauben uns Aussagen darüber, welchen Beitrag einzelne Studien zum System Erde leisten.
Die Anhäufung von tausenden Einzelstudien, die sich mit bestimmten Fragen in den Umweltwissenschaften befassen, bringt einen Bedarf an robusten, reproduzierbaren und unvoreingenommenen Methoden zur Synthese studienübergreifender Ergebnisse mit sich. Methoden der Forschungssynthese ermöglichen diese Ziele zu erreichen.
Im Rahmen der SynCom-Aktivitäten bot Prof. Dr. Helmut Hillebrand (Universität Oldenburg & HIFMB) einen Workshop zur Metaanalyse an.
Der Online-Kurs umfasste einen Überblick über alle notwendigen Schritte zur Durchführung einer Metaanalyse, beginnend mit der systematischen Literaturrecherche und der Definition von Auswahlkriterien. Effektgrößen, das Erstellen einer umfassenden Datenbank, statistische Modelle und Heterogenität wurden diskutiert. Abschließend wurden wichtige Qualitätsaspekte einer Metaanalyse betrachtet. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln und eine Metaanalyse in R durchzuführen.
Am Donnerstag, den 21.09.2023, hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, offene Fragen zu diskutieren und Feedback zu eigenen Syntheseideen und Analysen zu erhalten. Die Teilnehmer:innen waren der Meinung, dass der Workshop wertvolle und interessante Einblicke in die Metaanalyse lieferte und integrierten bereits die aus dem Workshop gewonnenen Informationen in die Planung eigener Studien.
©Helmholtz/SynCom
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Bei der diesjährigen IUGG in Berlin hat Marie Heidenreich (SynCom-Leitung) zusammen mit Annette Kirschmann (Praktikantin) einen Vortrag zu Science-Policy-Dialogen gehalten. Dabei wurde thematisiert, wie ein aktiver Dialog mit Entscheidungstragenden den Erfolg von Wissenschaftskommunikation gewährleistet, und Handlungsempfehlungen für die Vorbereitung parlamentarischer Veranstaltungen gegeben, um langfristige Kontakte in die deutsche Bundespolitik aufzubauen.
Marie Heidenreich und Annette Kirschmann bei der IUGG 2023. ©Helmholtz/SynCom
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Am 1. Juni 2023 traf sich ein interdisziplinäres Team aus Forschenden des AWI, Geomar, GFZ und Hereon mit Fraktionsreferenten des Deutschen Bundestags im SynCom-Koordinierungsbüro, um das parlamentarische Frühstück "Der Meeresspiegel steigt - was heißt das für Deutschland" vorzubereiten. Ziel des Workshops war es, einen aktiven Austausch zwischen Forschenden und Mitarbeitenden des Bundestags zu ermöglichen, um Wissensbedarfe aus der Politik zu erfahren, aktuelle Forschungsergebnisse zusammenzutragen und Kernbotschaften für die Bundespolitik aufzubereiten.
©Helmholtz/SynCom
Harald Ebner, MdB, heißt die Anwesenden am parlamentarischen Abend „Mehr Stoffe schneller testen - Potenziale für eine bessere Chemikalienregulierung‟ willkommen. © Frank Woelffing Photography
Das Team der Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, und des Helmholtz-Forschungsbereichs Erde & Umwelt in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft beim Parlamentarisches Frühstück "Die Klimawirkung von Methan - eine unterschätzte Gefahr".
Nach dem CDR-Abschlussworkshop und dem Networking Dinner besuchten Teilnehmende NeoCarbon. Das Unternehmen entwickelt und arbeitet an Methoden zur Direct Air Capture (DAC). © Helmholtz/SynCom
Parlamentarisches Frühstück „Klimaneutralität 2045 – Chancen und Herausforderungen von DACCS und BECCS“ am 17. Mai 2024 im Deutschen Bundestag. © Jan Pauls Fotografie
Während des im April 2024 erstmals stattfindenden SynCom Writing Retreats, diskutierten Helmholtz-Wissenschaftler:innen entscheidende Fragen, um gemeinsam ein Synthesepapier zum Thema "Biological CDR-Methods" voranzutreiben. © Helmholtz/SynCom
EGU General Assembly 2024. SynCom spielte eine wichtige Rolle bei der Organisation einer Pico-Session sowie eines Splinter-Meetings zum Austausch von Ideen, um die Schnittstelle von Wissenschaft und Politik besser zu gestalten. © Helmholtz/SynCom
ModHaz Synthese-Workshop 2024. Teilnehmende diskutieren die verschiedenen Aspekte von New Approach Methodologies (NAMs) in der Chemikalienbewertung. © Helmholtz/SynCom
EE meets EP 2023. Gruppenfoto der Helmholtz Erde und Umwelt Delegation mit MEP Niklas Nienaß und Stella Schübel. © Helmholtz Erde und Umwelt
Parlamentarisches Frühstück "Der Meeresspiegel steigt - was heißt das für Deutschland?" 2023. Helmholtz Senator Dr. Holger Becker diskutiert mit den Forschenden. © Helmholtz/SynCom
Kick-off Workshop CDR 2023. 36 Teilnehmende von allen 7 Helmholtz EuU Zentren haben sich für den Kick-off Workshop des CDR-Projekts getroffen. © Helmholtz/SynCom
General Assembly des Forschungsbereichs Erde und Umwelt 2023. Prof. Dr. Beate Escher und Dr. Pia-Johanna Schweizer stellen das Projekt "Indikatoren für die EU-Chemikalienpolitik" vor. Prof. Dr. Katja Matthes, Helmholtz-Vizepräsidentin Nachhaltigkeit, gratuliert ihnen zum Projektstart. © Jan Pauls Fotografie
Parlamentarischer Abend "Die Klimaresiliente Stadt" 2022. Gäste der Veranstaltung tauschen sich im Reichstagsgebäude aus. © Jan Pauls Fotografie