Unterschiedliche Sichtweisen zur Chemikalienregulierung

ModHaz Stakeholder-Syntheseworkshop

i) Begrüßung zum Stakeholder-Syntheseworkshop des ModHaz-Projekts durch Dr. Pia-Johanna Schweizer (links) und Prof. Dr. Sina Leipold (rechts).ii) Präsentation der Narrativanalyse von Henry Hempel (UFZ).iii) Teilnehmende diskutieren die verschiedenen Aspekte von New Approach Methodologies (NAMs) in der Chemikalienbewertung.iv) 24 Stakeholder aus Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Industrie, Wissenschaft und Forschung, NGOs, Zivilgesellschaft sowie Gesetzgebung und Regulierung haben sich zum Stakeholder-Syntheseworkshop des ModHaz-Projekts getroffen. © Helmholtz/SynCom

Das „ModHaz“ Projektteam, bestehend aus Wissenschaftler:innen der beteiligten Helmholtz-Zentren UFZ, RIFS/GFZ und Hereon veranstaltete mit Unterstützung von SynCom am 12. und 13. März 2024 einen Stakeholder-Syntheseworkshop im Magnushaus der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Berlin. Dabei diskutierten 37 Stakeholder aus Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Industrie, Wissenschaft und Forschung, NGOs, Zivilgesellschaft sowie Gesetzgebung und Regulierung über verschiedene Aspekte neuer Methodenansätze in der Chemikalienbewertung, sogenannten NAMs (New Approach Methodologies).

Der Syntheseworkshop bildete den Abschluss einer Serie von vier stakeholderspezifischen Workshops, in denen die Teilnehmenden ihre verbindenden, teils aber auch konträren Einschätzungen zur aktuellen EU-Chemikalienpolitik und Erwartungen an eine Zukunftsgestaltung der europäischen Chemikalienregulierung diskutierten.

Die Diskussion des Synthese-Workshops fanden im Plenum und im Rahmen von World Café Arbeitsgruppen statt. Sie strukturierte sich entlang der folgenden zwei Narrative, die die Projektgruppe dieses Workshops aus den vorhergegangenen Online-Workshops herausgearbeitet hatte:

i) Stark wachsende Produktion von Chemikalien, damit einhergehende Verschmutzung der Umwelt und deren Einfluss auf die menschliche Gesundheit, Forderungen nach geeigneten Maßnahmen im Rahmen einer wissenschaftlich fundierten Methode unter der Prämisse des Vorsorgeprinzips.

ii) Starker Fokus in der Gesetzgebung auf die Gefahrenbewertung, Gefahr von Verboten sicherer Anwendungen, der stärkeren Berücksichtigung von Risikobewertung und der Erhalt der Stoffvielfalt zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit.

Im Verlauf der Veranstaltung konnten Dissensen und Gemeinsamkeiten der beiden Narrative diskutiert werden. Die Ergebnisse fließen in mehrere wissenschaftliche Publikationen sowie die Entwicklung eines Policy Briefs und Fahrplans zur Chemikalienbewertung ein, welche Vertreter:innen des Deutschen Bundestages während eines Parlamentarischen Abends im November 2024 vorgestellt werden.