Presse
Viele Helmholtz Erde & Umwelt-Forschende gehören zu den Meistzitierten ihres Fachs 2024
Das Unternehmen Clarivate Analytics hat die Liste „Highly Cited Researchers“ für das Jahr 2024 veröffentlicht. Diese prestigeträchtige Liste umfasst Wissenschaftler:innen, deren Arbeiten besonders häufig zitiert wurden und die im vom Clarivate Analytics betriebenen „Web of Science“ zu den besten 1 % ihrer Fachbereiche zählen. Zudem basiert die Auswahl auf einer umfassenden qualitativen Analyse und einer Begutachtung durch Expert:innen. Dieses Jahr wurden 6.636 Forschende gelistet.
Die Forschenden der diesjährigen Liste haben mit ihren Arbeiten die Wissenschaft in ihrem Fach nicht nur maßgeblich vorangetrieben, sondern bilden darüber hinaus ein wichtiges Fundament, auf dem derzeitige und künftige wissenschaftliche Erkenntnisse aufbauen können.
Aus dem Forschungsbereich Erde und Umwelt der Helmholtz-Gemeinschaft gehören folgende Wissenschaftler:innen zu den meistzitierten ihres Faches:
- Prof. Dr. Wulf Amelung (FZJ) arbeitet zu Nährstoffkreisläufen in Böden, zur Bodendegradation und zum Verhalten von Schadstoffen in Böden.
- Prof. Dr. Almut Arneth (KIT) arbeitet in der Pflanzen-Ökophysiologie zur Modellierung der Wechselwirkung von Klimawandel, Landnutzungswandel und diversen terrestrischen Ökosystemeigenschaften in globalem Maßstab.
- Prof. Dr. Thorsten Dittmar (HIFMB) arbeitet zur Stabilität von gelösten organischen Substanzen (DOM) über die Jahrtausende, zu Wechselwirkungen zwischen Mikroorganismen auf molekularer Ebene, zur Anwendung neuartiger Konzepte in biogeochemischen Systemen und er entwickelt neue Methoden in seinem Forschungsbereich.
- Dr. Gunnar Gerdts (AWI) arbeitet zu molekularer mikrobieller Ökologie, Mikroplastik und mariner Verschmutzung.
- Prof. Dr. Guido Große (AWI) arbeitet zum Thema Permafrost im Erdsystem. Er beschäftigt sich mit arktischer Landschaftsdynamik, Fernerkundung von Permafrostgebieten, dem Auftauen von Permafrost, Permafrosthydrologie und dem Kohlenstoffhaushalt von Permafrost.
- Prof. Dr. Dagmar Haase (UFZ) arbeitet zu Konzepten der urbanen Ökosystemleistungen im Kontext der Urbanisierung sowie zu grüner Infrastruktur und naturbasierten Lösungen. Ihr Fokus liegt auf quantitative und qualitative Studien, die durch fernerkundliche Methoden gestützt werden. Außerdem beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Apps, um Wissen einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen sowie Wissenschaft und Öffentlichkeit enger miteinander zu verbinden.
- Prof. Dr. Martin Herold (GFZ) arbeitet an der Entwicklung und Implementierung von großskaligen Monitoring-Systemen zur Erfassung von Landschaftsdynamik.
- Prof. Dr. Ingolf Kühn (UFZ) beschäftigt sich mit Landnutzungsmustern, Umweltparametern und der Verbreitung von Pflanzenarten im makroökologischen Maßstab. Einen weiteren Fokus setzt er auf biologische und ökologische Eigenschaften von invasiven Pflanzen.
- Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner (AWI) arbeitet zu den Auswirkungen von Klimaerwärmung, Ozeanversauerung und Sauerstoffmangel auf die marine Tierwelt und die marinen Ökosysteme. Einen Fokus setzt er dabei auf die Zusammenhänge zwischen ökologischen, physiologischen, biochemischen und molekularen Mechanismen, welche unsere Biogeographie und Ökosysteme beeinflussen und deren Toleranz limitieren.
- Dr. Sebastian Primpke (AWI) beschäftigt sich mit der Ökologie von Schelfmeersystemen, insbesondere der Analyse von Mikroplastik mithilfe von FTIR- und Ramanspektroskopie.
- Prof. Dr. Josef Settele (UFZ) arbeitet zur Ökologie von Insekten in Kulturlandschaften, zu Biodiversität, Landnutzung und sozial-ökologischen Systemen.
SynCom CDR Expertise Mapping
Forschende des Helmholtz Forschungsbereichs Erde und Umwelt haben ein Expertise Mapping entwickelt, das einen Überblick über Forschungsprojekte zur CO2-Entnahme gibt.
Das CDR Expertise Mapping ist ein durchsuchbares Netzwerk, das eine breite Palette von Forschungsprojekten mit Schwerpunkt auf Kohlendioxidentfernung (CDR) umfasst. Es hilft CDR-Forschenden bei der Identifizierung von Projekten, die zu ihrer Expertise passen. Das CDR Expertise Mapping erleichtert nicht nur die Vernetzung von Wissenschaftler:innen auf der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern, sondern schafft auch eine Grundlage für einen tieferen Dialog zwischen der Wissenschaft und der Industrie. Dies wiederum fördert potenzielle zukünftige Kooperationen.
Die Plattform bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die es Forschenden ermöglicht mithilfe verschiedener Filter, Schlüsselwörter und Freitextsuchen mehr als 50 Projekte in verschiedenen Teilbereichen von CDR zu erkunden. Die Projekte wurden in biologische und geochemische Ansätze unterteilt, was beispielsweise eine Suche nach den Kategorien „Afforestation, reforestation, agroforestry, forest management“ oder „Direct Air Capture“ erlaubt. Für jedes Projekt werden bis zu neun verschiedene Metadaten bereitgestellt, darunter Ansprechpartner, Projektbeschreibungen, beteiligte Partner, aber auch das „Technology Readiness Level“ und die Relevanz für die Industrie.
Diese am 30. September 2024 vorgestellte Initiative ist ein Ergebnis des einjährigen Helmholtz SynCom-Projekts „Scaling up Carbon Dioxide Removal“.
Eine Vielzahl von Organisationen und Einzelpersonen sind an den im CDR Expertise Mapping beschriebenen Projekten beteiligt und tragen alle zu Fortschritten im CDR-Bereich bei.
Das Hauptziel des SynCom CDR Expertise Mapping besteht darin, wissenschaftliche Informationen für Akademiker, politische Entscheidungsträger und Industriepartner gleichermaßen zugänglicher zu machen. Dieser Überblick über CDR Projekte bildet eine Grundlage für einen intensiveren Dialog zwischen Wissenschaft und Industrie und fördert gleichzeitig potenzielle Kooperationen.
Erkunden Sie die Webseite, klicken Sie sich durch die Projekte und entdecken Sie den Beitrag verschiedener Helmholtz Erde und Umwelt Zentren sowie wissenschaftlicher und industrieller Partner zu CDR.
FAQ anlässlich der Hochwasserlage in Süddeutschland
Anlässlich der Hochwasserlage im Juni 2024 in Süddeutschland wurden häufig gestellte Fragen (FAQ) von Expert:innen des Helmholtz-Zentrums Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in einem gemeinsamen Syntheseprozess beantwortet. Die Forschenden ordnen die Überschwemmungen dieses Sommers wissenschaftlich ein und klären, wie wir mit künftigen Extremereignissen umgehen können.
Die FAQs sind unter folgenden Links zu erreichen:
GFZ:
www.gfz-potsdam.de/presse/meldungen/detailansicht/anlaesslich-der-hochwasserlage-in-sueddeutschland
UFZ:
Vier renommierte ERC Synergy Grants gehen an den Helmholtz Forschungsbereich Erde und Umwelt – Spitzenforschung in Europa!
Berlin, 27.10.2023
Insgesamt sieben Projekte von Helmholtz Forschenden wurden am 26. Oktober 2023 vom ERC ausgewählt. Damit gehen sieben von den 37 finanzierten Synergy Grants an Helmholtz, was die Exzellenz der Forschung auf internationaler Ebene widerspiegelt. In der diesjährigen Runde erhalten davon direkt vier innovative Projekte aus dem Helmholtz Forschungsbereich Erde und Umwelt ERC Synergy Grants und tragen damit zur Lösung der drängendsten Fragen unserer Zeit bei.
Der Forschungsbereich Erde und Umwelt gratuliert den vier Forschenden! Prof. Dr. Katja Matthes betonte die Bedeutung dieser Anerkennung: „Wir freuen uns riesig über diesen Erfolg im Programm „Changing Earth – Sustaining Our Future““.
Das Projekt „ROTTnROCK“ unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Walter (Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ) widmet sich den internen Verrottungsprozessen von Vulkanen. In Zusammenarbeit mit Kollegen aus Schweden, Irland und Frankreich wird das 10 Mio. Euro Projekt die Auswirkungen von Hitze und aggressiven chemischen Prozessen auf Verrottung von Vulkanen untersuchen. „Unsere Forschung soll auch dazu beitragen, einen innovativen und optimierten Arbeitsablauf zur Gefahrenbewertung zu entwickeln", erklärte Walter.
Dr. Jens Kallmeyer (Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ) erhielt einen ERC Synergy Grant für das Projekt „Archean Park“. Er und sein Team werden die erworbenen 11,5 Mio. Euro verwenden, um Einblicke in das Leben und den Stoffwechsel von Mikroorganismen auf der Ur-Erde zu gewinnen. „Wir werden ein neues Licht auf die frühesten Formen der Kohlenstofffixierung werfen, indem wir ermitteln, inwieweit extrem hohe CO2-Konzentrationen die frühe zelluläre Biochemie und den mikrobiellen Kohlenstoffkreislauf beeinflusst haben.“, so Dr. Jens Kallmeyer.
Im Rahmen des Projekts „WHIRLS“, welches mit 12 Mio. Euro finanziert wird, werden kleinräumige Ozeanprozesse und deren Auswirkungen auf das Klima, die marine Biogeochemie und die Artenvielfalt erforscht. Prof. Dr. Arne Biastoch (GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel) möchte damit das Verständnis und die Vorhersage von Veränderungen des Ozeansystems verbessern. „Bei WHIRLS geht es im Wesentlichen um kleinräumige Prozesse mit großräumigen Auswirkungen", so Biastoch.
Das vierte ERC Synergy Projekt aus dem Helmholtz Forschungsbereich Erde und Umwelt wird von Prof. Dr. Gerrit Lohmann (Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) geleitet. Innerhalb des 12,5 Mio. Euro Projekts „i2B - Into the Blue“ werden die globalen Auswirkungen einer eisfreien Arktis untersucht. Die Forschenden blicken in die Vergangenheit um die konkreten Auswirkungen einer schmelzenden Arktis auf die Region und das ganze Erdsystem zu erforschen. „Neue Modelle werden entwickelt, um die Dynamik der Veränderung in der Arktis besser verstehen zu können“, so Lohmann.
Prof. Dr. Arne Biastoch und Prof. Dr. Gerrit Lohmann beteiligen sich am SynCom Think Tank "Sea Level Rise".