Talentmanagement im Forschungsbereich Erde und Umwelt

Strategisches Personalmanagement ist eine Schlüsselkomponente der Mission des Forschungsbereichs Erde und Umwelt und eine zentrale Voraussetzung für wissenschaftliche Exzellenz.

Erfolgreiche Forschung ist darauf angewiesen, herausragende Talente in ihrer Diversität zu gewinnen und optimal in den vielfältigen Forschungsaufgaben einzusetzen. Die Ein-Programm-Strategie des Forschungsbereichs bietet dabei ein enormes Potenzial für die Weiterentwicklung individueller Kompetenzen, für Chancengleichheit und Vernetzung.  Die Förderung eines exzellenten Arbeitsumfeldes ermöglicht es Wissenschaftler*innen, Beschäftigten in der Administration und im Wissenschaftsmanagement sowie Führungskräften, ihr persönliches und berufliches Potenzial voll zu entfalten.

Das strategische Personalkonzept wurde von einer Arbeitsgruppe aus allen Zentren des Forschungsbereichs entwickelt, begleitet den Forschungsbereich in der aktuellen PoF IV-Periode strategisch und wird auch in der folgenden PoF V Periode fortgesetzt werden. Es enthält dafür eine Reihe von Bausteinen zur Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für wissenschaftliche Karrieren und einen langfristigen strategischen Kompetenzaufbau in den beteiligten Helmholtz-Zentren:

Das Mentoring-Programm COMPASS unterstützt Postdocs und Wissenschaftsmanager*innen, die ihre strategische Karriereentwicklung aktiv gestalten und fundierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft treffen möchten. Ein speziell konzipiertes Rahmenprogramm aus vier praxisorientierten Workshops begleitet die Teilnehmenden gezielt in ihrer individuellen Karriereplanung. Die Workshops behandeln essenzielle Themen wie Mentorenfindung, Performance Skills, Profilentwicklung sowie Kommunikation und Konfliktmanagement. Erfahrene Expert*innen leiten das Programm und unterstützen die Teilnehmenden dabei, eine*n passende*n Mentor*in für ihre spezifischen Anliegen und Karriereziele zu finden. Die Mentor*innen stammen aus vielfältigen Bereichen – von der Wissenschaft über die Privatwirtschaft bis hin zum öffentlichen Dienst und dem Non-Profit-Sektor – und bringen wertvolle Perspektiven in den Mentoring-Prozess ein.

Das Mentoring-Programm COMPASS wird seit 2022 einmal jährlich ausgeschrieben und läuft derzeit mit der 3. Kohorte. Der erste Durchgang begann im Januar 2023 mit 24 Teilnehmer*innen aus allen sieben Zentren des Forschungsbereichs Erde und Umwelt. Die zweite Kohorte bestand aus 20 Teilnehmer*innen aus sieben Zentren. Für die dritte Kohorte wurde das Programm für weitere Helmholtz-Zentren außerhalb des Forschungsbereichs Erde und Umwelt geöffnet, insgesamt nehmen momentan 24 Teilnehmer aus zehn Helmholtz-Zentren teil.

Das Mentoring-Programm COMPASS hat sich in den letzten Jahren als ein wirkungsvolles Instrument zur Karriereentwicklung etabliert. Die proaktive Suche nach Mentor*innen und die damit verbundene Auseinandersetzung mit den Karrierezielen stellt einen bedeutenden Mehrwert für die Teilnehmenden dar. Ein weiterer Erfolg des Programms ist zudem die zentrumsübergreifende Vernetzung der Mentees, durch die wertvolle Anknüpfungspunkte für eine zukünftige inhaltliche Zusammenarbeit geschaffen wurden.

Bild: Die Teilnehmer*innen der 3. Kohorte des COMPASS Mentoring-Programms

Der Baustein Bridging Spheres - Pop-Up Campus richtet sich an (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen und Wissenschaftsmanager*innen mit einem starken Interesse an Wissenschaftskommunikation und -transfer. Sie sollen in einem drei bis fünf Tage dauernden Format für die Logik und Funktionsweise der gesellschaftlichen Teilsysteme sensibilisiert werden, entwickeln ein tieferes Verständnis für Wissenstransfer, bauen ihre Medienkompetenz aus und vernetzen sich zwischen Zentren und mit anderen Disziplinen. Das Format bringt sie mit politischen Entscheidungsträger*innen, Vertreter*innen aus anderen Wissenschaftsdisziplinen (außerhalb MINT), Medienvertreter*innen sowie HR-Manager*innen aus beruflichen Zielorganisationen zusammen. Es entwickelt sich so eine Gemeinschaft von Lernenden, die kooperativ und unterstützend Wissen aufbaut und Dialogfähigkeit entwickelt. Der POP-UP CAMPUS findet in enger Kooperation mit SynCom einmal jährlich rotierend an einem Zentrum des Forschungsbereiches statt.

Der erste Bridging Spheres POP-UP CAMPUS fand vom 8. bis 12. April 2024 am KIT-Campus Alpin statt: eine Helmholtz-Veranstaltung zur Wissenschaftskommunikation, die die Bereiche Wissenschaft, Medien, Öffentlichkeit und Politik zusammenbringt. 30 Teilnehmende aus den sechs Helmholtz-Zentren KIT, GFZ, UFZ, AWI, GEOMAR und Hereon verbrachten einen Tag in der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze mit Susanne Gatti (AWI) und arbeiteten zum Thema „Einführung in die Funktionssysteme der Gesellschaft“ - basierend auf Ideen von Prof. Armin Nassehi (LMU München), hatten inspirierende Workshops zur Erstellung eines persönlichen Forschungsstatements mit Dr. Viola Gerlach (RIFS), zum Verfassen eines Policy Briefs mit Matthias Tang (RIFS) und zum Audio Storytelling in der Wissenschaftskommunikation mit Marie Heidenreich & Dr. Katharina Sielemann (SynCom).

Bild: Die Teilnehmenden von Bridging Spheres im April 2024

Abends diskutierte die Gruppe das Format „Stakeholderdialog“ und führte ein Kamingespräch über Karrieren in der Wissenschaftskommunikation mit Florian Diepoldt-Erl (Klimaschutzmanager, Garmisch-Partenkirchen), Marie Heidenreich und Laura Schmidt (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, UFS Schneefelderhaus). Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, die von Dr. Susanne Gatti (AWI), Dr. Annett Hüttges (GFZ) und Dr. Elija Bleher (KIT-Campus Alpin) ins Leben gerufen und organisiert wurde.

Im Baustein Network schließlich tauschen sich die beteiligten sieben Zentren untereinander aus und vernetzen sich. Mitarbeitende aus Career Centern, Personalentwicklung, Postdoc Offices und vergleichbaren Organisationseinheiten haben in diesem Rahmen eine gemeinsame Strategie für das Talentmanagement im Forschungsbereich erarbeitet, ein Konzept daraus abgeleitet und planen nun in enger Abstimmung laufend die gemeinsamen Aktivitäten. Dabei werden die spezifischen Bedarfe der Wissenschaftler*innen fortlaufend beleuchtet und gezielt weitere Möglichkeiten der zentrumsübergreifenden Zusammenarbeit identifiziert.