Politische, wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte von CDR

Syntheseworkshop des SynCom-Projekts CDR im Magnus-Haus der DPG in Berlin

i) Jörg Rüger stellt die deutsche Langzeit-Strategie für Negativemissionen dar. ii) Ideenaustausch bei einer Podiumsdiskussion zwischen neun Industrie-Stakeholdern und den anwesenden Wissenschaftler:innen. iii) Teilnehmende von 6 Helmholtz Zentren und 8 Firmen im historischen Garten des Magnus-Hauses-Berlin. © Helmholtz/SynCom

Der zweite Workshop des SynCom CDR-Projekts vom 23.-24. April 2024 brachte Helmholtz-Forschende, politische Entscheidungsträger:innen und Interessenvertreter:innen aus der Industrie zusammen, um Strategien zur Kohlendioxidentfernung (CDR) zu diskutieren, wobei politische, wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte betrachtet wurden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch die Projektverantwortlichen begann der erste Tag mit einem Vortrag über die politische Landschaft von CDR von Jörg Rüger (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)), in dem er die Notwendigkeit negativer Emissionen und Deutschlands Strategie für Netto-Negativ-Emissionen bis 2050 vorstellte. Der darauffolgende Vortrag von Prof. Dr. Sabine Fuss (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC)) konzentrierte sich auf die wissenschaftlichen Rahmenbedingungen, verglich verschiedene CDR-Methoden und diskutierte die entscheidende Rolle von CDR bei Prognosen zur Verwirklichung der Pariser Klimaziele, wobei der Schwerpunkt auf einer strengen Bewertung und politischen Priorisierung liegen solle.

Der folgende Teil des ersten Workshop-Tages konzentrierte sich auf drei Aktivitäten: ein Synthesepapier zu biologischen CDR-Methoden, ein Expertise-Mapping und eine parlamentarische Veranstaltung zu Klimaneutralität, BECCS und DACCS. In einer Breakout-Session wurden mögliche COP-Themen erörtert, darunter CDR-Finanzierung und Markteinbindung gemäß Artikel 6 des Pariser Abkommens, wobei der Schwerpunkt auf einer koordinierten Helmholtz-Präsenz lag.

Der zweite Tag des Workshops fokussierte sich auf den Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie. Neun Vertreter:innen von acht Unternehmen tauschten Einblicke in CDR-Methoden aus und diskutierten Herausforderungen wie Skalierbarkeit, MRV und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen. Standardisierte Methoden, klarere Vorschriften und schnellere Zeitpläne für die Zusammenarbeit seien notwendig um CDR in Deutschland voranzubringen.

Zusammenfassend sind die Einblicke in die aktuellen wissenschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die Diskussionen zu konkreten Projektaktivitäten zwischen den beteiligten Wissenschaftler:innen und der Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie sehr wertvoll, um das Wissen über CDR und das SynCom-Projekt selbst voranzutreiben.