InnoPool Projekte
Der Innovationspool für den Forschungsbereich Erde und Umwelt dient dazu, die Zusammenarbeit zwischen den Zentren zu stärken, neue innovative Ideen in 3-Jahres-Projekten zu fördern, Initiativen von Nachwuchswissenschaftlern zu unterstützen und in Forschungskampagnen flexibel auf neue, gesellschaftlich relevante Themen zu reagieren.
SCENIC - Storyline-Szenarien zu extremen Wetter-, Klima- und Umweltereignissen und deren Auswirkungen in einer wärmeren Welt
Das Hauptziel des Projekts ist die Entwicklung und Anwendung eines neuartigen Storyline-Ansatzes, um zu untersuchen, wie sich Extremereignisse in verschiedenen Klimazonen entwickeln würden, und damit die klassischen Klimaszenario-Methoden zu ergänzen. Darüber hinaus werden durch die Unterscheidung zwischen dynamischen (mit hoher Unsicherheit behafteten) und thermodynamischen Triebkräften des Wandels neue Wege der Kommunikation von Unsicherheit ermöglicht. Die Ergebnisse machen den Klimawandel und seine Auswirkungen viel greifbarer und unterstützen damit die Bemühungen um Anpassung und Eindämmung.
Kontakt: Dr. Helge Goessling (AWI)
High CO2 - Metabolische Reaktionen und bioökonomische Möglichkeiten
Die Hauptziele des Projekts sind die Untersuchung der physiologischen Anpassung von mikrobiellen Gemeinschaften und einzelnen Mikroben an sehr hohe CO2-Konzentrationen und die Erforschung der mikrobiellen Nutzung von CO2 für den Aufbau CO2-basierter bioökonomischer Wertschöpfungsketten. Wir verwenden Bohrkernproben aus dem Eger-Graben (ER, terrestrischer Standort, Tschechische Republik) und Proben aus dem Grimsey Hydrothermalfeld (GHF, mariner Standort, nördlich von Island) - zwei Standorte mit extremen Konzentrationen des Treibhausgases CO2. Da die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaften von den verfügbaren Substraten zur Erzeugung von Energie und Biomasse abhängt, ist auch die Untersuchung der „Hintergrund“-Mineralogie erforderlich, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen biologischen und geochemischen Prozessen zu verstehen, ein umfassendes Bild der Kopplung zwischen Biosphäre und Geosphäre zu erhalten und das Potenzial der biologischen und mineralischen Ressourcen zu bewerten.
Kontakt: Dr. Jens Kallmeyer (GFZ)
P-LEACH - Auswirkungen von Kunststoffen und verwandten Chemikalien auf Ökosystemfunktionen und die menschliche Gesundheit
P-LEACH bewertet die Komplexität von plastik-assoziierten Chemikalien sowie ihre Auswirkungen auf Ökosystemfunktionen und die menschliche Gesundheit. Kunststoffe bilden einen neuer Lebensraum für die Besiedlung („Plastisphäre“) innerhalb von Ökosystemen, und ihre Verwitterung führt zu Fragmentierung und zum Leaching von Chemikalien, einschließlich schädlicher Zusatzstoffe (z. B. Weichmacher, Bisphenole, Metalle). Das multidisziplinäre Konsortium charakterisiert gemeinsam diese Chemikalien und ihre synergistischen Auswirkungen auf Ökosystemfunktionen mit Fokus auf mikrobielle geochemische Zyklen in realistischen aquatischen Umgebungen entlang des Kontinuums Land-Küste-Ozean sowie an Hot Spots (Deutsche Bucht, Nordatlantischer und Nordpazifischer Wirbel). P-LEACH befasst sich auch mit den Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit unter Verwendung menschlicher Zelllinien, simulierter Magen-Darm-Passage und menschlichen Gewebes.
Kontakt: Dr. Annika Jahnke (UFZ) | Dr. Gunnar Gerdts (AWI)
CASCO - Risiko-Workflow für kaskadierende und zusammenwirkende Gefahren in städtischen Küstengebieten
Im Rahmen von CASCO entwickeln wir integrierte Methoden und Modelle für die Risikobewertung mehrerer Gefahren für städtische Küstengebiete, die extremen, sich gegenseitig verstärkenden und/oder kaskadenartigen geophysikalischen und klimatischen Ereignissen ausgesetzt sind. Unser Ziel ist es, solide Arbeitsabläufe zu definieren, die die gesamte Risikokette simulieren, von geophysikalischen und klimatischen Gefahren bis hin zu den Auswirkungen auf die Bevölkerung und die bebaute Umwelt. Unsere Fallstudien-Szenarien spielen in Sizilien, Italien, rund um den Ätna und die Straße von Messina.
Kontakt: Dr. Cecilia Nievas (GFZ)